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SPACE TRANSPORTER SÄNGER

Hersteller : Revell
Jahr : 1991

Material : Polystyrene
Maßstab : 1/288
Verfügbarkeit: Selten

Text und Fotos © 2008 Alexander Tomas

Das hier vorgestellte Fluggerät basiert auf der Idee und der Grundlagenforschung des  Ingenieurs und Weltraumpioniers Eugen Sänger. 1933 veröffentlichte Sänger sein Buch „Raketenflugtechnik“ in dem er ein horizontal startendes Raketenflugzeug beschreibt; das heute genannte Sänger-Konzept.

Im Vergleich mit herkömmlichen Raketen hat das Sänger-Konzept einige Vorteile gegenüber der normalen Raumfahrt. Der Transporter sollte in der ersten Phase aerodynamisch auf Orbitalhöhe aufsteigen. Aerodynamisch, da das Sänger-Konzept durch die Flügelkonstruktion eine Auftriebskraft erzeugt und so zumindest sein Gewicht selbst trägt.

Bei einer Höhe von ca. 30 000m sollte sich die Oberstufe abtrennen, zunächst in Flugrichtung beschleunigen um danach den Orbitalaufstieg steil fortsetzen. Im Vergleich benötigt eine herkömmliche Rakete einen wesentlich größeren Schub zum Verlassen des Orbits. Eine Rakete besteht im Wesentlichen aus dem Antriebssystem, Treibstofftanks, Fracht und widerstandsverringerten (aerodynamisch geformter) Außenhaut.

Beim Aufstieg muss die Rakete nicht nur ihr Gewicht tragen, sondern zusätzlich noch die Widerstandskraft der Atmosphäre übertreffen, um die benötigte Beschleunigung zu erreichen. Welches System wirtschaftlich sinnvoller wäre, erübrigt sich

Ende der 80er Jahre schlug die deutsche Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (auch besser bekannt unter der Abkürzung MBB) das Konzept für eine europäische Raumfähre vor. Das Projekt wurde der Öffentlichkeit als Sänger II vorgestellt. Das System sollte die wechselnden Oberstufen (Cargus und Horus) mit ca. 10 Tonnen Gewicht kostengünstig in eine Umlaufbahn befördern.

1995 wurde die Entwicklung trotz vieler Erfolge eingestellt. Schuld daran sollen hauptsächlich Machtspiele in der neu gegründeten DASA gewesen sein. Durch die  Aufsplittung der einzelnen Forschungsabteilungen innerhalb der DASA und die Umdeklarierung des Projektes zum europäischen Gemeinschaftsraumtransporter, wurden die anfänglichen Erfolge der Entwicklung durch den Streit um EU-Fördergelder zu Nichte gemachte.

Während die französische Raumfahrtagentur (CNES) den Bau der Raumfähre Horus weiter verfolgte, wurde die Entwicklung des Sänger II in Deutschland offiziell eingestellt. Die Forschung für das Sänger-Konzept wurde an einigen Hochschulen mithilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft weitergeführt. So weit das Original, das wie ich mir sicher bin, sicherlich eine Renaissance erleben wird.

Das Modell zeigt einen bemannten Transporter. Das Cockpit liegt nur als Decal bei, ist aber bei dem Maßstab soweit in Ordnung

Die Oberflächendetails sind erhaben dargestellt, teilweise wurden diese von mir verschliffen und neu eingraviert. Das Modell lässt sich ansonsten problemlos bauen. 

Vorsicht ist nur beim Fahrwerk geboten, da dieses doch recht filigran ist. Die Raumfähre Horus ist klasse, die Nutzlastrakete Cargus finde ich dagegen zu grob bei den Oberflächendetails.
Nach der Lackierung wurde das Modell standartversiegelt, Akzente setzt lediglich ein leichtes Dry-Brushing.

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