Text und Fotos ©
2008 Alexander
Tomas
|
|
Das
hier vorgestellte Fluggerät basiert auf der Idee und der
Grundlagenforschung des Ingenieurs
und Weltraumpioniers Eugen Sänger. 1933
veröffentlichte Sänger sein Buch „Raketenflugtechnik“ in dem er
ein horizontal startendes Raketenflugzeug beschreibt; das heute genannte
Sänger-Konzept.
|
|
Im
Vergleich mit herkömmlichen Raketen hat das Sänger-Konzept einige
Vorteile gegenüber der normalen Raumfahrt. Der Transporter sollte in
der ersten Phase aerodynamisch auf Orbitalhöhe aufsteigen.
Aerodynamisch, da das Sänger-Konzept durch die Flügelkonstruktion
eine Auftriebskraft erzeugt und so zumindest sein Gewicht selbst trägt. |
|
Bei
einer Höhe von ca. 30 000m sollte sich die Oberstufe abtrennen, zunächst
in Flugrichtung beschleunigen um danach den Orbitalaufstieg steil
fortsetzen. Im
Vergleich benötigt eine herkömmliche Rakete einen wesentlich größeren
Schub zum Verlassen des Orbits. Eine Rakete besteht im Wesentlichen
aus dem Antriebssystem, Treibstofftanks, Fracht und
widerstandsverringerten (aerodynamisch geformter) Außenhaut. |
|
Beim
Aufstieg muss die Rakete nicht nur ihr Gewicht tragen, sondern zusätzlich
noch die Widerstandskraft der Atmosphäre übertreffen, um die benötigte
Beschleunigung zu erreichen. Welches
System wirtschaftlich sinnvoller wäre, erübrigt sich |
|
Ende der 80er Jahre schlug die deutsche Messerschmitt-Bölkow-Blohm
GmbH (auch besser bekannt unter der Abkürzung MBB) das Konzept für
eine europäische Raumfähre vor. Das Projekt wurde der Öffentlichkeit
als Sänger II vorgestellt. Das System sollte die wechselnden
Oberstufen (Cargus und Horus) mit ca. 10 Tonnen Gewicht kostengünstig
in eine Umlaufbahn befördern. |
|
1995
wurde die Entwicklung trotz vieler Erfolge eingestellt. Schuld daran
sollen hauptsächlich Machtspiele in der neu gegründeten DASA gewesen
sein. Durch die Aufsplittung
der einzelnen Forschungsabteilungen innerhalb der DASA und die
Umdeklarierung des Projektes zum europäischen
Gemeinschaftsraumtransporter, wurden die anfänglichen Erfolge der
Entwicklung durch den Streit um EU-Fördergelder zu Nichte gemachte. |
|
Während
die französische Raumfahrtagentur (CNES) den Bau der Raumfähre Horus
weiter verfolgte, wurde die Entwicklung des Sänger II in Deutschland
offiziell eingestellt. Die Forschung für das Sänger-Konzept wurde an
einigen Hochschulen mithilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft
weitergeführt. So weit das Original, das wie ich mir sicher bin,
sicherlich eine Renaissance erleben wird. |
|
Das
Modell zeigt einen bemannten Transporter. Das Cockpit liegt nur als
Decal bei, ist aber bei dem Maßstab soweit in Ordnung |
|
Die
Oberflächendetails sind erhaben dargestellt, teilweise wurden diese
von mir verschliffen und neu eingraviert. Das Modell lässt sich
ansonsten problemlos bauen. |
|
Vorsicht ist nur beim
Fahrwerk geboten, da dieses doch recht filigran ist. Die Raumfähre
Horus ist klasse, die Nutzlastrakete Cargus finde ich dagegen zu grob
bei den Oberflächendetails. |
|
Nach der Lackierung wurde
das Modell standartversiegelt, Akzente setzt lediglich ein leichtes
Dry-Brushing. |