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SUMMON GUARDIAN

Hersteller: 

Maßstab: 

Modellbauer: Andreas G.

Text und Fotos © 2005 Andreas G.

Diese Figur basiert auf einem Bild von Luis Rojo, „The Acacia Leaves bzw. die Blätter der Akazie“, erschienen 1996 bei Norma Editorial.

Aber zum Kit: alle Teile bestehen aus Vinyl, was beim Guardian nicht nur ein erheblicher Preisvorteil ist, sondern ihn auch einfacher in der Handhabung macht.

Der Aufbau des Guardian auf einer runden Holzplatte, war völlig problemlos zu bewerkstelligen. Man sollte allerdings ein paar grundlegende Kenntnisse über Vinylfiguren haben, denn sie scheinen gelegentlich schlecht zu passen. Die Passform lässt sich im allgemeinen durch heißes Wasser oder einen Fön recht gut modifizieren denn das Vinyl wird sehr weich, in gewissem Rahmen lässt sich so auch die Stellung der Extremitäten variieren. Um das gewünschte Ergebnis dann zu fixieren, schreckt man es unter kaltem Wasser ganz einfach ab.

Dieser Vorteil von Vinyl kann natürlich auch ein Nachteil sein, was jeder bestätigen kann der einmal eine Figur der Sonne ausgesetzt hat. Sie verliert u.U. ihre Form und das ganze Model ist damit verdorben. Aus diesem Grund gieße ich meine Figuren mit Gips aus, allerdings auch deshalb, damit ich die Figur notfalls auch im Nitrobad entfärben kann. Letzteres überlebt sonst keine Vinylfigur (!) und die ausgegossenen Figuren leider auch nur zum Teil.

Nachdem der Guardian stand (hier habe ich aus Gewichtsgründen auf den Vollausguss verzichtet) habe ich das Diorama mit Milliput geformt und dabei auch darauf geachtet, dass der Mantel möglichst exakt in Hände und Landschaft passt, denn zur späteren Bemalung musste ich ihn noch häufig entfernen können. Auch Kopf und Helm habe ich zunächst separat gelassen und erst später montiert.

Das ganze wurde dann mit Nigrin Haftgrund grau „wetterfest“ gemacht und mit Nigrin Lackspray schwarz-matt grundiert. Wetterfest bedeutet, dass ich auf dieser Basis auch Ölfarben anwenden kann, die normalerweise auf Vinyl gar nicht trocknen.

Übrigens: Ich habe einige nicht trocknen wollende Figuren trockengelegt, indem ich ein paar Lagen Gunze-Sangyo Top Coat aufgebracht habe.

Die nächsten Schritte sind relativ einfach: Drybrush der Metallstrukturen mit einer geeigneten Acrylfarbe und Aufhellung an den Stoff und Lederstrukturen ebenfalls mittels Drybrush-Technik. Anschließend reichlicher Gebrauch von rotbrauner Pastellkreide zur Darstellung des Rosts auf der Rüstung und Farbgebung der weitern Strukturen durch dünn aufgetragene Ölfarbe im gewünschten Farbton.

Mantel und Diorama habe ich genauso bemalt.

Die Haut des Guardians ist ein tief roter Hautton, den ich mit Sepiaölfarbe von Lukas abgedunkelt habe.

Achtung: es gibt verschiedene Sepiafarben die abhängig vom Hersteller sehr unterschiedlich ausfallen!

Nun zu der Lady: Das ist wirklich eine tückische Figur! Allein, dass Ferse und Vorderfuss aus zwei Teilen bestehen und man Vinyl nun einmal nicht wirklich schleifen kann macht sie problematisch, von dem teilweise durchsichtigen Kleid ganz zu schweigen!

Kurz: der erste Versuch ist mir gründlich misslungen, sodass ich keine Wahl hatte und sie entfärben musste. Leider ging dabei die gesamte Stabilität im Unterschenkelbereich verloren, sodass ich mich entschloss diesen Bereich in flüssigem Resin - so als ob sie in Wasser stehen würde - darzustellen und auf diese Weise zu stabilisieren.

Leider ging hier einiges schief, sodass ich mich entschloss die Füße abzuschneiden und ganz neu zu machen. Den Vorfuß habe ich einer anderen Figur entnommen und lediglich die Ferse und den beginnenden Unterschenkel mit Milliput geformt.

Hier platzte mir leider bei der Lackierung ein Stück ab weil ich offensichtlich einige physikalische Gesetze geflissentlich ignoriert hatte.

Um diesen Bereich einigermaßen stabil zu machen entschloss ich, ihr eine Milliputschlange um den Unterschenkel zu wickeln… nun gut, das hielt einigermaßen.

Die Haut habe ich per Airbrush bemalt und mit Pastellkreiden bearbeitet wie ich das schon bei Jin berichtet habe.

Das Kleid: oh Mann, was für eine Arbeit!

Also: Airbrush und abkleben der Haut mit Flüssigmaske geht… aber nicht gut.

Es gibt Probleme: 1. die Farbschicht blättert unkontrolliert ab bei Entfernung der Maske, 2. die Maske lässt sich nicht präzise aufbringen und 3. Der Airbrush bringt an den hochgelegenen Bereichen auch die meiste Farbe auf, was z.B. beim Hüftknochen ja gerade nicht sein soll weil das Kleid hier genau der Haut aufliegt und somit wenig Farbe erhalten soll.

Ich habe also das Kleid an den nicht durchsichtigen Stellen mit hellblauer Ölfarbe bemalt, das gesamte Kleid wiederum mit weißer Lasurölfarbe in mehreren Lagen bearbeitet und zum Schluss mit normaler weißer Ölfarbe akzentuiert.

Zum Schluss habe ich die Figur auf einen Schild gestellt, der aus einer runden Holzplatte besteht. Den Schildbuckel habe ich aus Teilen von Anakins Pod und einigen selbstgemachten Nieten zusammengebaut.

Nieten: dazu bohrt man ein Loch in der gewünschten Größe in eine Platte, Metall z.B.; oder man drückt einen Prototypen in ein Stück Milliput o.ä., anschließend erhitzt man ein geeignetes Stück Plastik – Gussäste alter Modelle eignen sich exzellent dafür– und drückt es auf die Vertiefung, zum Schluss schneidet man die Niete einfach ab. Ein feuchter Pinsel hat genug Adhäsionskraft um das Objekt präzise zu platzieren.

Schließlich habe ich mit klarem Resin Wasser dargestellt. Das Resin färbe ich gewöhnlich mit ein paar Tropfen Schminke Airbrushfarben.

Resinfärbung: ich habe festgestellt, dass sich transparentes Resin (ich benutze Knorr Prandell, Polyester Gieß und Laminierharz) mit Schmincke Aero-Color gut einfärben lässt, auch Effekte wie Schlieren können dargestellt werden. 

Fazit: Ein sehr schönes Modell, das seinen Preis wert ist (etwa 60 Euro).

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