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BARC SPEEDER with BARC TROOPER 

Hersteller: Hasbro

Maßstab: zwischen etwa 1:20 und 1:25

Modellbauer: Christian Bekisch

Text und Fotos © 2007 Christian Bekisch
Hersteller: Hasbro
Modell: Barc Speeder with Barc Trooper 
Massstab: zwischen etwa 1:20 und 1:25
Kosten: z.Z. zwischen 10 - 20 Euro in Tauschbörsen, Neupreis etwa 25 Euro.
Vorteile:
- Geringer Preis
- Gute Bikerscout-Figur (Proportionen)
- Harter, gut bearbeitbarer Kunststoff des Hauptrumpfes
- alles in allem relativ stimmige Maße
Nachteile:
- Exponierte Anbauteile aus ekligem, unlackierbarem Weichkunststoff - gut für Spielkinder, schlecht für Modellbauer
- Lustige "RipCord Action" (die gar nicht so lustig ist - ich habe es mehrfach ausprobiert :) 
- Räder für eine AntiGrav Bike (??!!)
- Falsche Bikerfigur
Der "Bau"

Bei der Hasbro BARC (Biker Advanced Recon Commandos) stellt ein Spielzeug passend für die Hasbro Action Figuren von Star Wars dar. Die Figuren sind eigentlich nicht schlecht, zumal sie sich relativ gut nachlackieren lassen. 
Der Karton des BARCs lag relativ verloren auf dem Restpostenverkaufsständer eines Kaufhauses für 10 Euro, so das ich als Sci-Fi Fan im allgemeinen und Star Wars Fan im speziellen einfach nicht umhinkam, das gute Stück zu retten, gleich mit den Plänen im Hinterkopf, was sich denn damit so alles anstellen liesse.
Ich hatte mit den Figuren diesen Maßstabs schon beim AT-RT von Revell (Baubericht demnächst hier :) sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Proportionen stimmen weitestgehend und die Details sind recht gut abgebildet. 
Dies machte sich gerade beim AT_RT bezahlt, dessen Gummifahrer mit Wassermelone als Kopf doch eher - nun ja - sagen wir mal vorsichtig als besseres Spielzeug für Hunde geeignet ist - zum Zerkauen. Dummerweise nur stellt der Biker nicht die coolen, grimmig kuckenden Originalbiker aus dem Film dar. In Ermangelung der Originalfigur hatte ich dann schnell andere Pläne, siehe unten :)
Doch komme ich mal zum eigentlichen Fahrzeug.

Rumpf:
Positiv machte sich nach dem Auspacken bemerkbar, das das komplette Fahrzeug geschraubt ist und sich prima und beschädigungsfrei komplett zerlegen lässt - was sich mit Hilfe eines Kreuzschlitzschraubendrehers (JA, ICH SAGE DREHER :) innerhalb von 5 Minuten bewerkstelligen lässt.
Die nähere Begutachtung der Teile lässt erkennen, das wegen der "RipcordAction" (also einer Art Zahnriemenzugschnur, mit der sich das massive Schwungrad in Bewegung setzen lässt, um selbige am Fahrzeug hervorzurufen) einige Ausbeulungen, Löcher und Anbauten am Rumpft vorhanden sind.
Diese sollten verschlossen (Ripcord- und vorderer Radauschnitt) bzw. entfernt (hinterer Schwungradträger) werden. Nach dem dies erledigt ist, sieht die Form des Bikers schon mal so aus wie im Film. Es bleibt allerdings nach dem Absägen des hinteren Radträgers ein grosses Loch im hinteren Rumpfs, das es zu verschliessen gilt. 
Hier findet auch das Triebwerk platz. Leider habe ich weder im Film (Vorbildmaterial erster Wahl) noch im Netz irgendwelche scharfen Fotos vom Triebwerk des Bikes gefunden, so das ich einen Gutdünken-Eigenbau aus einem Stück Kugelschreiber, diversen Leitungen und Plastiksheet (ein seeehr feines Baumaterial :) erstellte. 
Das verbleibende Loch im Heckstummel wurde einfach mit eine Sheetplatte verschlossen, die ich danach an die Rumpfform anpassen konnte. Es erwies sich mal wieder als sinnvoll, Sekundenkleber zusammen mit Backpulver als Trocknungsbeschleuniger bzw. Verstärkungsmaterial zu verwenden. 
Diese Kombination härtet nahzu sofort und ist sehr belast- und bearbeitbar. Kleber auftragen, mit Backpulver bestreuen, ein paar Sekunden warten und es kann weitergearbeitet werden.
Nach dem Einbau des Triebwerkes konnte auch schon die Hauptrumpfhälften und die Rumpfnase miteinander verklebt und verschliffen werden. Die Nase, sowie einige andere Bauteile wie Kanonen und Leitbleche bestehen aus sehr weichem Kunststoffmaterial.
Gerade bei der Nase sollte man also so sorgfältig wie möglich kleben, um Nähte möglichst zu vermeiden. Schleifen und spachteln ist hier nämlich nur sehr beschränkt möglich.
Nach intensivem Sichten des Vorbildmaterials stellte ich fest, das auf dem langestreckte Rumpfmittelteil oben eine breite Kante fehlte. Man kann auf dem Vorbildmaterial recht gut erkennen, das über die gesamte Länge des Mittelstücks (Vom Pilotensitz bis zum vorderen Lufteinlass) die Bleche dergestalt verlaufen, das die Kanten der Öffnung im Mittelteil des Rumpfes parallel verlaufen.
Das Hasbro Modell sieht hier lediglich eine etwa V-Förmige Wanne (im Querschnitt gesehen vor), die Bleche fehlen. Diese habe ich aus 0,5er Sheet geschnitten und nachdemfestkleben am Rumpf die Aussenkanten mit dem Rumpf verschliffen. Das Ergebnis ist auf den Fotos gut zu erkennen. Im vorderen Bereich musste ich die Übergänge in die Rundungen dieser Bleche noch etwas anpassen.
Die Rumpfhälften hinterlassen beim zusammenkleben einen Spalt in dem V-förmigen Mittelteil, die ich mit 0,25er Sheet abdeckte. Ein paar Details und Halterungen für die später anzubringenden Steuerstangen wurden abschliessend hier noch angebracht.
Als Abschluss der eigentlichen Rumpfarbeiten wurde noch ein neues oberes Sitzkissen aus einem dicken Stück Plastik gefeilt und am Rumpf angebracht. Das Rohr hinter diesem Sitzkissen wurde ebenfalls neu gebaut.
An- und Aufbauten:

Aus Liebe zum Detail beschloss ich, die Kanonen und die Leitbleche aus Sheet und Draht neu anzufertigen. Hierbei dienten die originalen, zerschnittenen Weichkunststoffteile und Screenshots aus dem Film als Vorbild. 
Die Leitbleche bestehen aus gebogenem 1mm Sheet mit diversen Verziehrungen und einem Scharnier aus 0,5er Sheet. Die Halterungen am Rumpf waren ebenfalls zu dick und aus Weichkunststoff, so das ich diese gleich mit aus 1mm Sheet baute. 
Die Aussen und Innenseiten wurden nach Vorlagen aus dem Netz (3D Modell) graviert.
Die Triebwerke sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, am besten aus Epoxidharz nachgiessen. Die Form passt, aber das Material....
Ich hatte jedoch die Möglichkeit nicht und es war mir zuviel Aufwand, dies zu tun.
Die Steuerpedale zu Füssen des Piloten wurden lediglich mit Rundmaterial, 1mm und 0,4 mm Draht sowie etwas Sheet detailiert. Das Ergebniss ist einfach aber effektvoll. Um den Draht aufzunehmen wurden jeweils 1mm Löcher gebohrt.
Die Leitblechhalter wurden nun am Rumpf angebracht und verschliffen. Anschliessend konnten die Leitbleche selber (die zu besserene Stabilität einen kleinen Drahtstift erhielen) in der Richtigen Position angebracht werden.
Der Rumpf war nach kleineren Spachtelarbeiten (mit Vallejo), Schleifen und Reinigen fertig zum Lackieren.

Lackierung:
Der gemeine BARC Trooper samt Bike ist meist an der Kombi Waldtarnung Scout/hellgrau/rostrot zu erkennen. Diese Farbschema fand ich allerdings recht öde. Interessanter schien mir (da der Biker eigentlich ohnehin falsch ist), ein eigenes Schema zu lackieren. 
Der Biker, der an diejenigen aus EP IV erinnert wurde wie alle späten imperialen Truppen weiss gehalten. Das Bike selbst habe ich weiss mit orangenem Muster lackiert (Da ich mich selbst nicht entscheiden konnte - siehe Farbmuster -, hat dies kurzerhand meine Freundin erledigt :) In meinen Augen stellt diese Kombination einen schönen Brückenschlag zwischen den alten und den neuen Episoden dar.
Heikles Thema: Wie lackiere ich Weichplastik?? Ich habe noch Grundierung auf Wasserbasis von DupliColor aus dem Baumarkt gehabt, welche für diesen Zweck recht geeignet erschien. Man sollte dünne Schichten lackieren und den Lack gut trocknen lassen (etwa 2 Tage). 
Es ergab sich ein recht gutes Lackbild. Auf diese Grundierung liess sich dann weisser Glanzlack der gleichen Marke auftragen, nach ausreichernder Trockenzeit klebte ich das Muster mit Tamiya-Tape ab und lackierte es in Vallejo orange. 
Diesmal hatte ich leider ein paar läufer unter dem Tape, wohl wegen der vielen Oberflächengravuren, die sich weitestgehend entfernen liessen. Es folgte die Detailbemalung des Cockpits, des Pilotensitzes und des Grabens im Mittelrumpf. 
Nach wurde nach 1 Woche Trockenzeit wurde mit Erdal Bodenglänzer versiegelt, um eine Basis für das Altern zu schaffen.
Gealtert habe ich nun "auf die alte Tour": Nach dem Erdal Glänzer folgte ein Washing aus schwarzbrauner Emailfarbepampe, welche nach kurzer Einwirkzeit mithilfe diverser fusselfreier Lappen und Wattestäbchen abgewaschen wurde. 
Dies hinterlässt einen verwitterten Grundeindruck. Mit Smoke und Black Glaze von Vallejo wurden die Grundbereiche für die Lackablatzer und Kratzer gelegt. Auf Beschussschäden habe ich hier weitesgehend verzichtet. Nach den Glazes folgte dann die Metallisierung mit Vallejo Alkohol Metall. 
Dies trockned sehr schnell und trägt echt Metallpartikel, das Ergebnis sieht sehr überzeugend aus, ist jedoch etwas hell und glänzt stark. Nach all dem Verwittern folgte wie immer eine Schicht DupliColor Wasserbasis Mattlack, der den Glanzgrad des Erdal Glänzers und der Metalisierung reduziert und ein ganz gutes Ergebnis hinterlässt.
Hier und da wurde noch mit Farbe retuschiert und detailiert. Die fertig bemalten und gealterten Kanonen und Steuerstangen (Originalteile) sowie die Steuerstangen aus 0,5er Draht und der Halter aus Klarsichtmaterial mussten nun noch angebracht werden und das Modell war fertig.
Biker:

Der Pilot musste zunächst mal leiden, da er nicht so recht auf den Sitzpassen wollte sondern eher irgendwo darüber schwebt. Also habe ich ihm kurzerhand die Beine amputiert und diese an das Modell angepasst. 
Beim abschneiden der Beine mit einem stabilen Messer auf die taschen und Gurte achten! Um einen einwandfreien "Sitz" zu gewährleisten, wurde auch der Hintern des guten Bikers etwas abgespeckt. 
Lackiert wurde der Biker zunächst komplette mit Revell 8 Matt schwarz (Wasserbasis). Danach folgten die weissen Stellen mit R5 (email). Nach dem Trocknen wurde wieder mit ErdalGlänzer versiegelt und dann mit Wahing gealtert. 
Abschliessend noch drybrushing in dunkelgrau (Vallejo) und Highlighten mit weiss (ebenfalls Vallejo), versiegeln mit DupliColor Wasser Mattlack und fertig ist der Bikerscout. Die Brille habe ich noch mit etwas Brown Glaze und Klarlack bemalt um etwas Tiefenglanz hineinzubekommen. Den Kopf leicht in Flugrichtung gedreht siehts nochmal so gut aus.
Grundplatte:

Diese wurde aus alten CDs (6 Stück) zusammengeklebt und mit Autospachtelmasse etwas Gelände aufgebaut, in die auch gleich Steinchen und Sand eingedrückt wurde. 
Nach dem Trocknen wurde mit verschiedenen Braun-, schwarz- und Grüntönen die Basis bemalt und danach mit verdünntem Weissleim reichlich Streugras, Eichensamen und ein paar Ästchen und Gräser aufgetragen.
All dies lässt man gut trocknen. Um die CDs habe dann eine "Kuchenform" aus Pappe gelegt und die ganze Landschaft mit klarem Giessharz übergossen. Diese trocknete sehr schön aus, wölbte sich an den Rändern aber leider zu stark hoch. Ganz zum Schluss nochmal mehrere Schichten Bodenglänzer drüber und das Base mattschwarz bemalen.
Loch reingebohrt und Biker drin fest geklebt - fertig :)

Mit relativ wenig aufwand hat man so ein schönes Modell des BARC Bikes erschaffen, dessen Biker gerade im Tiefflug über eine sumpfig-nasse Graslandschaft ballert.....
Klar, das Modell hat Fehler, lässt sich bescheiden lackieren und ist sicherlich auch nicht jedermans Sache, aber mir gefällt's! Besonders die lässige Easy-Rider Pose wirkt eigentlich ziemlich cool...
PS: Wer genau hinsieht, bemerkt, das der Lack leider schon schrumpelt. Tja... Shit happens.
     

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