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HACH. Was bin ich froh, das ich diese Ding endlich fertig habe! Der Podracer zieht sich durch meine Modellbaukarriere wie ein roter Faden. Ich habe ihn vor Jahren an meinen Bruder zu Weihnachten verschenkt. Seither verfolgt er mich :) |
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Er wurde an mich zurückgegeben, um ihn zu vollenden, da mein Brüderchen mit dem Bau des recht komplexen Modells etwas überfordert war und dazu dann keine Lust mehr hatte. Also begann ich eines Tages damit, die Reste zusammenzusuchen und das gute Stück zu vollenden. Das ist sage und schreibe so lange her, wie alt der Bausatz ist. Dürfte
irgendwann Ende der 90er gewesen sein....
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Der Bau:
Der eigentliche Zusammenbau, soweit ich das noch auf die Reihe bekomme, gestaltete sich recht komplex. Gerade die Triebwerke, die einen Hauptteil des Modells ausmachen, sind nicht ohne. Sie bestehen aus je 4 Vierteln, die es gilt, trotz der vielen, aufgeprägten Leitungen und anderer Oberflächendetails, "verlustfrei" zusammenzufügen.
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Dies war mir nicht ohne sichtbare Nähte möglich - somit stellen die Triebwerksviertel auch den grossen Schwachpunkt des Modells dar. (Neben der üblen
Anakin-Figur vielleicht). Nachdem die Triebwerke mit Ihren Leitungen versehen waren, was sich auch nicht als so einfach darstellte (die Bauanleitung gibt hier einige Rätsel auf und die Angüsse der Teile sind ziemlich dick), wurden diese zur Seite gestellt.
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Die Front- und die Heckkonuse sowie die Führungsflügel habe ich zwecks Handlebarkeit erstmal weggelassen und später separat lackiert. Ansonsten liessen sich die Triebwerke recht problemfrei montieren.
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Die Podgondel stellte beim Bau eigentlich weniger ein Problem dar, wenn man mal davon absieht, das man die Nähte verspachteln muss. Ich bin kein Freund von Spachtelmassen, denn meistens sinken diese ein und brauchen dazu trotzdem ewig zum trockenen
(Revell etc.), sind extrem Geruchsintensiv (Autofeinspachtel) oder eher zum Modellieren geeignet
(Milliput, Magic Sculp etc.).
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Eigentlich bevorzuge ich passende Teile und Sekundenkleber zum "verspachteln"
(sowas gibt übrigens bei eBay in rauhen Massen für kleines Geld. Der dünnflüssige, billigste ist der Beste! Aktivator drauf - fertig zum verschleifen - und der Härtegrad ist ganz ähnlich dem des Kunststoffes).
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Beim Cockpit hat man zudem das Problem, das man diese Einheit komplett bemalen sollte, um später nicht irgendwelche
Verrenkungen beim Bemalen und Altern in Kauf nehmen zu müssen. Das erschwert die Spachtelarbeiten zusätzlich, aber drumrum kommt man, zumindest in meinem Fall nicht, denn die Flügelstummel sind so dermassen sichtbar geteilt, das ich das so nicht auf meiner Modellbauerehre sitzen lassen konnte :)
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Nachdem die Gondel verspachtelt und verschliffen war, wurde das Kabelgestänge für die Triebwerke soweit komplettiert, das es möglichst als ganzes lackiert werden konnte. Die Stützen für die Kabel habe ich ausgefräst, so das das Kabel tiefer und fester darin liegt, was der späteren Endmontage zugute kommt.
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Die Kabel selbst bestehen je aus zwei Hälften, die extensiv entgratet werden müssen. Für diejenigen, die Ihr Modell etwas mehr in Pose setzten und auf die Stütze für die Gondel verzichten wollen, hier ein Tipp: Man nehme stabilen, relativ leicht biegbaren dicken Draht (2mm o.ä) und umwickele ihn mit leicht wickelbarem 0.5-0.8mm Draht (Lötzinn oder Kupferdraht z.B.).
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So kann die Gondel freischwebend hinter den Triebwerken befestigt werden. Allerdings muss man sich bei den Aufnahmen an Triebwerk und Gondel ein paar Gedanken machen, damit die ganze Sache
stabil wird.
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Nach all dem Gefuckel, habe ich die "Schüssel" erst mal zur Seite gelegt (zwischendurch einen Droid on STAP und einen ATT gebaut :) Dies passiert immer mal wieder, weil ich schlichtweg die Schnauze voll von dem Ding hatte.
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Das Farbfinish: Naja... irgendwann war der Podracer dann soweit, das ich lackieren konnte. Noch so ein Lieblingsthema von mir. Das Altern und Versiffen macht
Spass, aber das dazu nötige Grundieren und Färben der Teile geht mir wegen der Dämpfe und Eigenschaften der Lacke sowie der ewigen Putzerei des Spritzgerätes meist gehörig auf den Sack! Ich habe die Triebwerke direkt Silber grundiert mit Felgensilber (VORSICHT - Verträglichkeit testen).
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Die Gondel mit DupliColor Grundierung in Hell-Grau. Diese sollte vorsichtig verwendet werden, durch die schnelle Trocknung wurde der Kunststoff zwar nicht angegriffen, allerdings haftet die Grundierung auch nicht besonders gut. Auf diesem Kunststoff hielt sie jedoch.
Nach dem alles getrocknet war, habe ich die Triebwerke einigen Washings aus verdünntem Revell mattschwarz 8 unterzogen und dies zwei, dreimal wiederholt, bis genug Kontrast vorhanden war.
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Das Film-/CG-Modell zeigt deutlich verschieden helle Metallpartien am Triebwerk. Diese habe ich alleine durch verschiedene Anzahl von Washes und Verdünnungsgraden dargestellt. Der Blaue Ring wurde vor den Washes mit Revell Blau 52 aufgepinselt. Dies stellte sich genau wie das Rot 36 für die untere Verkleidung nach der Vielzahl von Washes als viel zu dunkel und stumpf heraus.
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Hier hätte ich separat lackieren und washen sollen. Aber später ist man ja immer schlauer....
Einige Leitungen habe ich mit Revell Kupfer 92 hervorgehoben. Nach einigen Detail-Washings mit Vallejo Farben und diversen aufgebrachten Smoke Spuren mit der Farb-Spritzkanone würden einige Farbabplatzer mit Vallejo Alc.Silber dargestellt. Die Stellen habe ich vorher mit verdünntem Vallejo Smoke eingepinselt, so das die Abplatzer einen leicht dunklen Rand erhalten. Das macht's kontrastreicher.
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Die gelben Teile der Triebwerke wurden mit Revell gelb 12 grundiert und
anschließend, nach dem Trocknen, mit Erdal Glänzer versiegelt. Da sich meine Maltechnik während dem Bau des Modells
grundlegend verändert hat, habe ich verschiedenste Techniken miteinander gemischt. Die
Kontrollflügel wurden zum Beispiel, wie später die Gondel auch, mit Ölfarbe
gewashen, die für Washings viel besser geeignet sind als irgendwelche andere Farben (bspw.
Revell).
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Sie lassen sich auch nach dem Antrocknen noch relativ einfach wieder entfernen bzw. wischen. Nach dem Auftragen der
Decals, die randnah ausgeschnitten wurden, waren die Triebwerke soweit fertig.
Die Flügel erhielten noch ein paar Smoke-grundierte Farbabplatzer mit Vallejo Alc.silber und wurden moniert.
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Die Triebwerksauslassknusse wurden mit der Spritzpistole verlaufend eingesmoked und dann etwas (wenig!) mit Farbabplatzern versehen.
Die Gondel habe ich mit Vallejo Alcoholic Metall Silber eingepinselt. Vorher habe ich das Cockpit mit nassen Papiertaschentüchern verschlossen. Das metallsilber ergibt eine schöne Grundfarbe für die Metalloberfläche uns ist nahezu sofort trocken.
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Die leicht streifige Oberfläche durch den Pinsel ist
nicht weiter wild, nach dem Washing sieht man davon nichts mehr. Die Gondel wurde dann mit Bodenglänzer versiegelt und danach mit reichlich Mr.Decal Set (oder so ähnlich) von Gunze die Decals aufgebracht. Um die selbstgemachten Antennen und in die vielen Kurven und geöffneten Klappen war das ziemlich nervend, ging aber ganz gut.
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Ich habe die Ringe immer stufenweise aufgebracht, d.h. einen Ring trocknen lassen und dann den nächsten aufgebracht. Ich habe beim ersten
Decal, das ich aufgebracht habe (das auf der Gondelfront), den Fehler gemacht, nicht randnah auszuschneiden. Dies hat sich prompt im sichtbaren Rand und in Faltenwurf gerächt - Tja... siehe oben :)
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Nach weiteren Versiegelungen der Gondel mit Glänzer wurde dann die Gondel mit schwarzer Ölfarbe gewaschen. Diese wurde dann in Flugrichtung wieder abgetragen, was schöne streifige Effekte hinterlässt. Anschliessend wurden smoke-Spuren mit der Airbrush aufgetragen und in diese Farbabplatzer und Kratzer aufgetragen. Dies wurde ziemlich übertrieben, aber seht
Euch mal das Film-CG an.
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Das Ding sieht vor dem Rennen aus wie mit Perwoll gewaschen und nach Ende des Rennens (eigentlich schon nach der ersten Runde) isses dermassen dreckig, da darf man auch im Modell übertreiben.
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Anakin und der rote Sitz wurde mit Vallejo bemalt und aufgehellt und anschliessend montiert. Vorher habe ich in Anakins Gesicht noch das
"Chirurgenskalpel" ansetzten müssen und ihm eine Schönheits-OP verpasst. Das Gesicht war vollig daneben und jetzt ist es etwas besser. Hoffe ich...
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Die Kabel wurden schwarz grundiert und mit dunkelgrau trockenbemalt. Nach dem Ausprobieren der richtigen Position auf dem Base in eine leichte Kurvenlage konnte das Modell auf die mit Steinen und Sand versehene und bemalte Base geklebt werden. Am Base wurde vorher mit clearblue von Tamiya per trockenpinseln noch das Anakin-Symbol hervorgehoben. Machte sich ganz gut, dachte ich....
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Das komplette Modell erhielt einen Überzug aus dem bei mir üblichen matten Duplicolor Aqua Klarlack. Dieser ist sehr
schön problemlos versprüh- und beschaffbar (Bauhaus), stinkt nicht so fürchterlich und hinterlässt eine grifffeste, matte
Oberfläche.
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Zum Schluss habe ich noch die Energiekupplung, nachdem das originale violette Klarsichtteil verschütt gegangen war, aus dünnenm Kupferlackdraht dargestellt. Dieser wurde
abgelängt und dann in spitzen Winkeln kreuz und quer verbogen. 4 davon ineinander verdreht und gesteckt ergeben ein schönes Gewusel aus Draht.
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Die spitzen Winkel hab ich dann mit etwa weiss hervorgehoben und danach das ganze mit einem Tamiya clearblue-clearred-Gemisch bemalt.
Auch nicht eben befriedigend, aber im Nachhinein besser als das Originalteil.. finde ich :)
Somit war das Modell fertig zum ablichten und hinstellen. Viel Spass beim Betrachten!
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