Polarbären

 

Modelle: A.F.S. Polar Bear und "Eisbär"
Hersteller der Anzüge: WAVE
Maßstab: 1:20
Material: Diverse

 Text und Fotos © 2010 Hermann Böhm-Kautz | Screen Name im SFMForum : Lynx

Es sollte eine Mission wie jede andere sein: 
Sektor R25 im Niemandsland ist hinsichtlich Terrain und Feindlage aufzuklären. Mit Feindkontakt, möglicherweise Sonden vom Typ Neuspottern, sei zu rechnen - so die Ergebnisse der bruchstückhaften elektronischen Aufklärung, welche unidentifizierbare Bewegungen geortet hatte.
Spähtrupp N der Kompanie Blau war an der Reihe, und so machten sich Sergeant Chris Henley und Corporal Sid Lomar in den frühen Morgenstunden des kalten Polartages auf den Weg um sich direkt ein Bild von 
der Lage zu verschaffen.
Die Versorgungs- und Ersatzteillage hatte sich in den letzten Wochen zunehmend verschlechtert. Obwohl am Rande der Ausmusterung, hatte das Wartungsteam der Kompanie die Panzerkampfanzüge "F" und "S" vom Typ Eisbär - "Polar Bear" glücklicherweise wieder soweit in Schuss gebracht, dass die Anzugsheizung für erträgliche Temperaturen sorgen konnte und die Laser zumindest zu 65% leistungsfähig waren.
Nach zweistündigen Marsch erreichten Henley und Lomar in der Mitte des Sektors R25 einen Grat in der lebensfeindlichen und gebirgigen Winterlandschaft. Bislang gab es außer der Tatsache eines sehr zerklüfteten Terrains keine weiteren Erkenntnisse - von Feindeinheiten der SDR keine Spur...
Nur noch um diesen Grat - dann kehren wir um, beschloss Sergeant Henley. 
Kaum hatten die beiden den Felsen umrundet, stockte ihnen der Atem: Direkt vor und über ihnen war der vermutliche Auslöser der georteten Bewegungen - ein leibhaftiger Eisbär!
Sprachlos von der plötzlichen Begegnung hob Henley den Arm, um Lomar, welcher instinktiv sofort den Laser anhob, Stopp und Halt zu bedeuten.
Nur eine schmale Schlucht trennte Bär von "Bären" - für ein angriffslustiges Raubtier eigentlich einfach zu überwinden...
Neugierig und ohne Aggressivität musterte der Eisbär die beiden merkwürdigen Dinger auf der anderen Seite der Schlucht. Henley erkannte, dass keine unmittelbare Gefahr bestand. Es widerstrebte ihm, das Feuer ohne Not auf ihren "Namensvetter", quasi Wappentier, eröffnen zu lassen. Zudem - vielleicht waren noch SDR Einheiten in der Nähe, welche dadurch auf sie aufmerksam gemacht werden könnten...

Was würden die nächsten Sekunden ergeben...?
Die Bezeichnung "Polarbear" für den in klimatisch kalten Verhältnissen verwendeten Kampfanzug hatte mich schon vor längerem auf die Idee gebracht, dies vielleicht mal mit einem "richtigen" Eisbären zu kombinieren. In einem gut sortierten Spielzeugladen fielen mir eines Tages wirklich sehr gut gemachte Tierfiguren auf. Zudem waren sie dem Augenschein nach durchaus kompatibel mit dem Maßstab 1:20. Als ich dann noch den Eisbären in dieser Pose sah, war er gekauft.
Einem Diorama zum Thema DeadSnow stand nichts mehr im Wege - gehört der Eisbär doch zu den tödlichsten Raubtieren. Eine Kombination mit den Kampfanzügen musste natürlich sein - so war nur noch die Szene fest zu legen.
Wie könnte eine nachvollziehbare Situation aussehen, die es erlaubte, Tier und Kampfmaschine in einer Szene zu zeigen? Schließlich hatte ich den Gedankenblitz mit der den Eisbär und PolarBears trennenden Schlucht.
Das Dio ist 40cm x 20cm groß, aus Stryordurplatten aufgebaut und ca. 30cm hoch. Es sollte eine entsprechende Höhe haben, um auch eine glaubwürdige Schlucht darstellen zu können. 
Die Felswände und -stücke wurden aus Felsteilen für den Eisenbahnmodellbau zurecht geschnitten.
Das ganze wurde mit weißer feiner Strukturpaste von Vallejo bestrichen, und diese mit Kunstschnee verschiedener Hersteller eingeschneit.
Die Ränder des Dios wurden mit Plastikplatten, welche mit Natoschwarz von Tamiya aus der Dose gesprüht wurden, eingefasst.
Die beiden Kampfanzüge wurden zuerst grau grundiert, dann mit "Steel" von Alclad versehen. Darauf kam eine Mischung von Tamiya Clear Blue / German Grey. 
Dann wurde Weiß wolkig mit der Airbrush aufgetragen.
Die blauen Farbmarkierungen wurden aus Gunze Blau, RLM 78, und einem Life Color Blau gemischt. Diese Farbmischung entspricht perfekt dem Blau der Decals.
Mit Schleifpapier und Schleifwolle wurde eine erste Alterung vorgenommen. Durch das anschleifen und verkratzen kommen die untere blaugraue und teilweise die Metallschicht zum Vorschein.
Ansonsten wurden die Anzüge dem kompletten Alterungsprogramm mit Filter, Washings, Ölfarben und Pigmenten unterzogen. Die Anzüge sollten deutliche Spuren von Verschleiß und Abnutzung aufweisen.
Die Schläuche an Füßen und Armen wurden ergänzt. Hierfür habe ich Verpackungsmaterial genutzt. Mit Kunststoff ummantelter Draht, welcher genau die gewünschte Dicke hat. Die Laser erhielten eine Mündung aus Metallröhrchen.
Um Sergeant Henley und Corporal Lomar darzustellen, wurden Köpfe von 21st Century Figuren verwendet. Obwohl im Maßstab 1:18, passen sie sehr gut in die Anzüge. Sehr passend - die etwas überraschten Gesichtsausdrücke.
Ich hoffe, dass das Ergebnis euch ebenso gut gefällt wie mir.
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DANKE an Björn Bott für seine Hilfe in allen Bereichen der Vorbereitung für diesen Wettbewerb. DANKE an Stefan Böttcher für das tolle Dead Snow - Banner. DANKE an Marco Scheloske für die flinken Übersetzungen. DANKE an starshipmodeler, wo wir regelmässig Ideen und Texte klauen. DANKE an alle anderen Helfer. DANKE an alle Modellbauer, die durch ihre Modelle diese Seiten zu etwas Besonderen machen.