Maschinen Krieger - PzKL. HX-39
"Krampus"
(Kit-Bashing)
Hersteller: Eigenbau Maßstab: 1:35 Material: Spritzuss |
Text und Fotos © 2010 Thomas K. | Screen Name im SFMForum : dizzyfugu |
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Technische
Daten: Hersteller:
Metallunion AG Chassis
Nos.: 19100-001
bis -599 Crew:
2 Gewicht:
10.800kg Länge
(Wanne): 3,47m Breite
(Wanne): 1,85m Höhe:
2,53m |
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Antrieb:
Magna MTU-3488c Funkgerät:
FuG 50/c-M Höchstgeschwindigkeit:
30km/h Reichweite:
280km Bewaffnung:
siehe Text; späte Modelle u. a. eine PWM.47/Sd. Laserkanone, 6x
IR-Rauchwerfer Panzerung: Frühe Polizeimodelle 15mm Tungsten. Armee-Modelle 25mm Tungsten + 12mm spezieller, hitzebeständiger Keramikpanzerung; späte Modelle teils mit individuellen Nach- und Umrüstungen. |
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Beschreibung/Historie: Der
kompakte "Krampus" war eines der ersten Designs für ein
vierbeinigen Laufpanzer für die Streitkräfte der SDR. Ursprünglich war
der in Jahre 2874 entworfene bemannte, leichte Panzer als gepanzertes
Fahrzeug zur Unruhe-Kontrolle für die Polizei-Batailllone der Nationalen
Verteidigungskräfte der Armee gedacht. |
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Eine
hohe Geschwindigkeit oder eine Panzerung gegen schwere Waffen waren beim
Design nachrangig - der Panzer Kampf-Läufer HX-39, so die interne
Bezeichnung des Herstellers Metallunion, war in erster Linie auf eine hohe
Manövrierbarkeit in engstem urbanen Umfeld ausgelegt, und damit auch so
kompakt wie möglich. Als nicht-letale Waffe war ursprünglich ein Mörser
für diverse Granatentypen vorgesehen, aber auch Flammenwerfer und
Schnellfeuerkanonen mit Weichgeschossen sollen nach Auslieferung nachgerüstet
worden sein. |
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Jenseits
dieses paramilitärischen Einsatzschwerpunktes erregte der Krampus auch
die Aufmerksamkeit der Armee, wo er in geringen Stückzahlen als leichtes
Scoutfahrzeug und als Trainingsfahrzeug eingesetzt wurde. Diese Panzer
waren bereits ab Werk mit einer auf 15mm verstärkten Panzerung sowie
einer 15mm-Maschinenkanone als Hauptbewaffnung ausgerüstet, zuzüglich
weiterer Ausrüstungsmodifikationen wie z. B. einer veränderten
Kommandantenkuppel, stärkere Funkgeräte und ein einfacher ABC-Schutz für
die zweiköpfige Besatzung. In fünf Jahren Produktionszeit entstanden
rund 600 dieser Fahrzeuge. |
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Mit
Beginn der Feindseligkeiten auf der Erde im Jahr 2882 und schnellen
Fortschritten bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz, die bald zu
unbemannten Scoutfahrzeugen wie dem Neuspotter oder der Gans führen
sollten, wurde der Krampus im Militäreinsatz sehr schnell aus dem
Fronteinsatz zurückgezogen. Dennoch blieben eine Reihe der Fahrzeuge -
dank der kompakten Ausmaße und des simplen Aufbaus - bei der
Fahrerausbildung, bei Landetruppen sowie bei einigen Spezialtruppen im
Dienst, wo die Fahrzeuge gegenüber dem Ursprungs-Rüststand teilweise
erheblich modifiziert wurden. |
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Eine
beliebte Maßnahme war Anfang der 2880er Jahre der Austausch der
15mm-Maschinenkanone gegen die immer kompakteren und erheblich leistungsfähigeren
Laser. Oftmals wurden auch Neu Panzerschreck-Flugkörper an Gestellen am
Turm nachgerüstet. Auch der Flammenwerfer, der offiziell nie bei den
Polizeitruppen verwendet wurde, fand auf diesem Weg an die Front, wo er
besonders im Häuserkampf einen effektive Waffe war. Gerade in diesem
Umfeld zeigte der Krampus immer noch seinen taktischen Wert - dank seiner
Beweglichkeit und der geringen Ausmaße. |
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Der
Krampus war auch bei einigen Kommandotruppen der SDR-Armee im Einsatz.
Dort wurde vor allem die Panzerung mit Keramik-Elementen immer wieder
optimiert und auch das Gesamtgewicht reduziert. |
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In einigen Fällen wurden spezielle Sensoren nachgerüstet oder gar indirekte Sichtsysteme wie das KgZF4 installiert, was den Krampus auf den technischen und auch taktischen Stand modernen Equipments wie den P.K.A Ausf. M 'Melusine' brachte. Das berühmte Skull Combat Team betrieb bis ins späte Jahr 2886 noch vier derart modifizierte HX-39 als Unterstützungseinheiten für Sondermissionen - u.a. wurden diese Fahrzeuge im Dezember 2884 beim Sturm auf Torifujiograd erfolgreich eingesetzt. |
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Ein
Exemplar diente außerdem im Frühjahr 2883 bei Bomvol & Zionel als
Versuchsträger für die KI-Steuerung von Militärfahrzeugen. Ab 2887
verschwand der Krampus dann aber vollends aus dem aktiven Dienst.
Anmerkung: |
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Das
Modell und sein Werdegang Inspiration: Dieser Mecha wurde von drei Dingen inspiriert: einmal das vage Interesse am Maschinen Krieger Universum und Kow Yokoyamas Designs - bis dato hatte ich noch nie etwas in der Richtung gebaut, wenn auch einiges gelesen und Bausätze auf Eis gelegt. |
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Dann war
da der KV-2X-Bausatz von MiG Productions: ein Retro-Laufpanzer, der in
seinem Design zwar eindrucksvoll aussieht aber so viele Unstimmigkeiten
aufweist, dass ich mich nie habe durchringen können, das Ding zu erwerben
oder nachzubauen. Schließlich fiel mir durch Zufall eine Kiste mit Ma.K.
Sammelfiguren in 1:35 von Hobby Base in die Finger - und die darin
enthaltenen 'Melusine'- Kampfanzüge und die Option, damit ein Diorama zu
gestalten, waren dann der Auslöser dazu auch ein passendes Fahrzeug zu
bauen. Das
Problem: in dem Maßstab gibt es kaum etwas Passendes "von der
Stange". Der Hasegawa-Nutcracker wäre eine Option gewesen, aber: zu
groß, zu teuer, zu dominant. Also blieb nur Handarbeit, und die Idee des
Retro-Panzers nahm Form an. Umsetzung: An dieser
Stelle muss ich noch ergänzen, dass ich fürs Diorama schon eine vage
Idee hatte: quasi eine Massenszene mit 4-7 Kampfanzügen, ein
urbanes/zerstörtes Setting, natürlich im Winter - ein
Sonder-Einsatztrupp auf dem Vormarsch, mit dem Krampus (wie ich das gute
Stück getauft habe) mittendrin. Insgesamt
sollte der Panzer dem Gladiator entsprechen - ein Vierbeiner von kompakten
Ausmaßen. Da die Zeit aber knapp war entschied ich mich dafür, nicht
alles scratch zu bauen sondern "Material aus dem Regal" zu
verwenden und hauptsächlich zwei Modelle miteinander zu kombinieren. Was
simpel klingt hat ziemlich viel Recherche-Zeit gekostet, das Ergebnis ist
m. E. aber stimmig und ist von der Linienführung zumindest nicht
unplausibel fürs Ma.K.-Universum. Der Rumpf
stammt von einem Hotchkiss H-39-Panzer in 1:35. Ich liebe das Design französischer
Panzer aus der Ära vor dem zweiten Weltkrieg, denn viele waren aufgrund
ihrer Gusswannen und -türme mit einem eigentümlichen, fast schon
weichen, organischen "Design" gesegnet. Der H-39, der von
Trumpeter stammt, macht da keine Ausnahme, und die Grundform fand ich
bereits so eigentümlich, dass ich sowohl Wanne als auch Turm verwendete. Die Beine
sowie die komplette Aufhängung dafür stammen von einem Resin-Bausatz
eines kleinen SF-Laufpanzers der japanischen 'Junk Tank Rock'-Modellserie.
Allesamt scratch-gebaute Panzer und Fahrzeuge, in diesem Fall sind es
Teile eines sog. TACO-34M 'Beetle'. Auch einige Anbauteile dieses
Bausatzes wie die Kommandanten-Kuppel oder die Laserwaffe fanden ihren Weg
auf den Krampus. Der
Zusammenbau erfolgte eher "aus dem Bauch heraus" als nach einem
strengen Plan, mit spontanen Ideen und Ausprobieren. So stand bereits früh
fest, dass die Originalwanne des H-39 zu sehr nach Kettenpanzer aussah,
besonders vorne herum, und es zeigte sich, dass trotz gutem Augenmaß die
Spannweite der Beine in der Länge etwas knapp ausfallen würde. Da
Kompaktheit ein wichtiges Designelement des Krampus sind, wurde kurzerhand
die Wanne im vorderen Bereich um etwa 1,5cm gekürzt - mit der Folge, dass
die Beine nun besser zur Länge proportioniert sind und die Glacis-Platte
fast senkrecht steht. Ein ungewöhnlicher Look, zumal der Turm dadurch
relativ weit nach vorne rückte und das Ganze die Anmutung einer
Springspinne bekam! Als
Anmerkung: man führe sich vor Augen wie kompakt die Wanne ist. Maßstäblich
wäre sie etwa 3,5m lang - weniger als viele heutige Kleinwagen! Insgesamt
fühlte ich mich sehr an Masamune Shirows "Bonaparte"-Panzer aus
dem Dominion-Manga erinnert! Neben
Teilen aus beiden Basis-Bausätzen fanden auch zahlreiche weitere
Einzelteile ihren Weg ans Modell, u.a. generische Teile eines "Roof
Details"-Nachrüstsatzes in HO von Cornerstone Modulars. Aus diesen
Elementen ist z. B. der Maschinenblock im Heck des Panzers entstanden. Der
Anstrich Referenz
waren die Hobby Base Sammelfiguren, die überraschend gut bedruckt sind
und kaum Wünsche offen lassen. Sie tragen einen Winteranstrich, der an
Flugzeuge der Luftwaffe im zweiten Weltkrieg erinnert: Weiße/hellgraue
Temperafarbe über Dunkelgrün, dazu gelbe Markierungsbänder. Der
Krampus sollte sich hier optisch einfügen und auch nicht mit exotischen
Extras herausstechen, zumal er später "nur" als Beiwerk in
einem größeren Ensemble gedacht war. Zunächst
wurde das Modell entfettet und dann allseitig mit RAL 6003 ("Olivgrün")
sprühlackiert. Dunkleres Olive Drab von unten und ein helleres Olivgrau
von oben sorgen für leichtes Shading, das man aber später eh nicht mehr
sehen würde. Darauf
kamen Wassergleit-Decals - alles aus der Grabbelkiste, und relativ wenig:
nur die Nummern sowie einige Beschriftungen in Weiß. Darauf
und quasi um die Aufkleber herum wurde anschließend mit einem flachen
Pinsel zunächst Humbrol 28 ("Tarngrau") streifig aufgetragen
und dann das ganze noch einmal mit Humbrol 196 ("Lichtgrau")
wiederholt, aber mit einem kleineren Pinsel. Kanten und einige schwer zugängliche
Bereiche blieben ebenfalls ausgespart. Die Idee war ein improvisiertes
Bepinseln per Hand im Maßstab 1:35 zu simulieren und diesen Farbauftrag
verwittert/verwaschen erscheinen zu lassen, so dass die dunkelgrüne
Basisfarbe durchschimmert. Dieser Effekt wurde noch durch eine Bemalung
mit dünner schwarzer Tusche und brauner Farbe gesteigert. Die
gelben Markierungsbänder auf Rumpf und Beinen wurden abgeklebt und
ebenfalls per Hand aufgemalt, mit einer den Sammelfiguren angepassten,
eigens angemischten Farbe aus Gelb und Orange. Das
Finish Nachdem
alles unter Mattlack fixiert war, ging es ans Einschneien. Hier kommt bei
mir traditionell weißer Fugenmörtel zum Einsatz, der auf das
angefeuchtete Modell gerieselt wird und dadurch bereits sehr gut haftet -
und vor allem farbecht bleibt. Von oben kam nur eine dünne Schneeschicht
aufs Modell, um nicht alles an Bemalung zu verdecken. Am
"`Fahrwerk" jedoch sollte sich Schnee und Dreck angesammelt
haben, als ob der Krampus bereits einige Zeit unterwegs gewesen ist. Die
wurde durch einfaches Anmachen des Fugenmörtels mit wenig Wasser (damit
er körnig bleibt) und die Beimischung von Staub und Dreck vom heimischen
Balkon erreicht. Merke: nur echter Dreck sieht auch so aus als sei er auch
welcher! ;) Nach den
Trocknen wurde alles noch einmal mit Haarspray fixiert und noch einmal
final matt lackiert. Als
letzte Schritte wurden die Hydraulik-Leitungen verlegt (runde Gummilitze
mit Stoff-Kaschierung) und noch einige Details bemalt. Letzte
Worte: Zugegeben - das Modell ist nicht das Aufwändigste und wurde auch relativ flott realisiert. Dennoch erscheint das Ergebnis stimmig, was sowohl Proportionen als auch das angedachte SF-Umfeld betrifft. Und im Zweifel ist es immerhin noch ein knuffiger SF-Panzer geworden ^^ |
DANKE an Björn Bott für seine Hilfe in allen Bereichen der Vorbereitung für diesen Wettbewerb. DANKE an Stefan Böttcher für das tolle Dead Snow - Banner. DANKE an Marco Scheloske für die flinken Übersetzungen. DANKE an starshipmodeler, wo wir regelmässig Ideen und Texte klauen. DANKE an alle anderen Helfer. DANKE an alle Modellbauer, die durch ihre Modelle diese Seiten zu etwas Besonderen machen. |