Command & Conquer Tiberian Sun GDI Hover MLRS

Hersteller: Eigenbau
Maßstab: 1:72
Material Modell: Polystyrol Platten und Profile, Holz, Green-Stuff sowie kleinteile aus dem 1:87 und 1:72 Militärbereich.
Material der Base: Steakteller, Styropor, Vogelsand/Steinchen, Herbstbüsche von Minitature, Pulverschnee, Green-Stuff sowie Polystyrol Vierkant Profile.

 Text und Fotos © 2010 Sascha Zoch | Screen Name im SFMForum : Starkiller

Vorwort:
Mein Beitrag zum Dead Snow Contest stellt den GDI Hover MLRS aus dem Computerspiel „Command & Conquer Tiberian Sun“ dar. In diesem Spiel welches aus dem Echtzeitstrategie Genre stammt geht es um einen Globalen Konflikt, welcher zwischen der von der UNO finanzierten GDI (Global Defense Initiative) und der Bruderschaft von Nod ausgetragen wird.
Ein Kernpunkt dieses Krieges ist das Tiberium , eine außerirdische kristallartige Pflanze, welche im Jahre 1995 mit einem Kometen auf die Erde kam. Er schlug in der Nähe des italienischen Flusses Tiber ein, dort wurden die ersten Tiberiumknollen entdeckt, was auch der Grund für den Namen Tiberium darstellt.
Das Tiberium breitet sich immer weiter auf der Erde aus und wird als geldbringender Rohstoff im Spiel geerntet, jedoch bringt es auch sehr viele Gefahren wie Mutationen von Menschen, Tieren und der Vegetation mit sich und verwandelt einige Gebiete der Erde in unbewohnbare Zonen.
Das Tiberium kann in allen Klimazonen überleben, egal ob tropisch oder arktisch.
Mein Modell stammt aus dem zweiten Tiberiumkrieg welcher im Jahre 2030 durch das unerwartete zurückkehren des vermeidlich im ersten Tiberiumkrieg getöteten Kane (Oberhaupt der Bruderschaft von Nod) mit einer riesigen Streitmacht erneut entfacht.
Auf Einzelheiten zum Spiel möchte ich allerdings nicht weiter eingehen da es sich hier ja um einen Modellbauwettbewerb und nicht um eine Spielvorstellung handelt ;) 
Die Idee für dieses Modell habe ich schon sehr lange im Kopf gehabt aber ich hatte keinen genauen Zeitpunkt festgelegt wann ich das Modell nun bauen würde.
Als ich vom Dead Snow Contest erfuhr wollte ich etwas nicht Alltägliches bauen, etwas was sich von der Masse aufgrund der Thematik abhebt und somit kam mir wieder das Projekt vom Hover MLRS in den Sinn, da Videospiel Modellbau nicht unbedingt zu den häufig vertretenen Modellbauthemen gehört und der Reiz gerade ein Modell aus Command & Conquer zu bauen bestand für mich darin, da es nur wenige gibt die sich diesem Spiel Modellbautechnisch annehmen.
Als Referenzmaterial dienten mir Grafiken bzw. animierte Bilder des Panzers sowie ein Papiermodell

Der Bau:
Das Modell wurde komplett scratch aus Polystyrol Platten sowie Profilen, einigen Holzteilen, und Teile aus dem 1:87 und 1:72 Militärbereich gebaut.
Ich fertigte mir als erstes für die Bauteile welche mehrfach benötigt wurden Pappschablonen an mit deren Hilfe ich auf 0,5 mm Sheet die Umrisse aufzeichnete und mit einem Cutter sowie teilweise mit einer Schere ausschnitt. Andere Teile zeichnete ich mit einem Lineal auf das Sheet.
Mit Hilfe von Winkelprofilen fügte ich die Bauteile zusammen und verklebte diese.
Spalten wurden mit Revell Spachtel und mit Green-Stuff geschlossen und verschliffen.
Nachdem der Rohbau des Rumpfes auf diese Weise fertig war, fing ich mit Detaillierungen an, dass Modell wurde graviert um eine Segmentstruktur der Antriebsgondeln zu erreichen, diverse Ösen wurden am Modell verteilt, im Heckbereich kamen einige Teile zur Darstellung der Gratings zum Einsatz welche Ursprünglich zu einem Dragon Abrams gehörten, die Lamellenquadrate sind ursprünglich IFF Panels für 1:87 Mil-Fahrzeuge gewesen und ein Teil eines Revell Panthers wurde auch als Luftansaugstutzen verbaut.
Unter den Antriebsgondeln kamen die aus Rundrohrprofilen gefertigten Schubdüsen zum Einsatz welche die von einer Turbine eingesaugte Luft wieder ausstoßen und den Panzer so zum schweben bringen ;)  Für den Raketenwerfer benutze ich eine Rundbase aus dem tabletop Bereich als Grundlage welche ich auf der Oberseite glatt schliff und ein kleines Stück einer Balsa Holz Nasenleiste aus dem RC Flugzeugmodellbau aufklebte.
An Beiden Seiten kam doppelt aneinander geklebter Vierkantstab von Evergreen zum Einsatz, welche ich wiederum mit einem Holzrundstab miteinander verbunden habe.
Die Raketenbehälter sind genauso wie der Rumpf aus Sheet und Winkelprofilen entstanden und beinhalten jeweils 6 Raketenschächte welche ich auf der Vorderseite mit Ersatpanzerzlaufrollen aus dem 1:87 Bereich mit eingesteckten Rundholzstücken und auf der Rückseite mit Profilrundrohr darstellte.
Das Vorbild aus dem Spiel hat allerdings pro Raketenbehälter 8 Schächte aber da es sich um ein MLRS (Multible Launched Rocket System) handelt ist es sehr wahrscheinlich das für den Panzer auch unterschiedliche Raketentypen in verschiedenen Kalibern zur Verfügung stehen, so wie bei dem real existierenden M270 MLRS der US Army und Bundeswehr.
Desweiteren kamen zur optischen Aufwertung noch weitere Teile in Form von Profilstreifen und Antennenhalter samt aus Draht erstellten Antennen an dem Werfer dran. Die Antennendrähte wurde etwas nach hinten gebogen um später die Optik eines sich fortbewegenden Fahrzeuges stimmiger zu gestalten.
Die Lackierung:
Lackiert wurde das Modell mit Revell und Vallejo Farben, gealtert wurde mit Ölfarben von Mig sowie von Citadel mit dem Wash Gryphonne Sepia. Die Tarnlackierung mag nicht unbedingt in das winterliche Szenario passen, aber ich wollte bei dem Modell das für die GDI Typische Sandgelbe Farbschema beibehalten.
Die Grundfarbe stellt dabei Revells Sandgelb dar auf dem die Tarnflecken mit Vallejos Desert Yellow aus der Game Color Reihe gepinselt wurden. An den Unterseiten des Modells über den Schubdüsen wurde ein schwarz/ gelber Warnstreifen genauso wie beim Vorbild bemalt. Die Verglasung des Cockpits wurde mit einer Mischung aus schwarzer und roter Farbe bemalt um den Eindruck einer getönten Verglasung zu bekommen.
Die Tarnlackierung wurde durch Highlighten mit aufgehellter Grundfarbe etwas verwittert sowie an den Kanten dezent trockengemalt. Das GDI Adler Symbol sowie die Fahrzeugnummer (379), der Nick des Fahrzeuges (Bonecrusher) , Rang und Name des Piloten ( Captain Anderson) wurden am PC erstellt und auf Decalfolie ausgedruckt um sie anschließend nach dem die Schicht Micro Decalfilm aufgetragen und getrocknet war wie normale Decals zu verarbeiten.
Die Nummerierung und Namen sind hierbei willkürlich gewesen.  Das Chiping wurde mit Revells Anthrazit und Eisenfarbe mit Pinsel und Schwamm durchgeführt, danach wurde noch stellenweise mit Eisenfarbe gebürstet. Das ganze erhielt ein braun, ein grau und ein schwarz washing mit Ölfarben, die Rostschlieren wurden ebenfalls mit Ölfarben und mit dem Citadel Wash Gryphonne Sepia durchgeführt.
Die Beschuss Schäden wurden mit einem feinen Bohrer angebracht und mit schwarzer Ölfarbe die Schmauchspuren dargestellt, genauso wie die Abgasspuren an den Heckgratings. Der gefrorene Schlamm den ich an den Seiten des Modells anbrachte ist eigentlich Strukturschnee von Noch, welchen ich mit Vallejo Pigmenten einfärbte und so einen schönen Schlamm bekam, darauf wurden nach dem trocknen weitere unterschiedliche Pigmente in braun und auch in weiß eingearbeitet um eine größere Farbvielfalt zu erreichen.
Der Schlamm verdeckt den gelb/schwarzen Warnstreifen fast vollständig.
Insgesamt hat das Modell so eine doch stark abgenutzte Optik bekommen da man dem Panzer die harten und langwierigen Kämpfe gegen die Bruderschaft von Nod sowie die Erbarmungslosen Witterungsbedingungen ansehen soll. Die Rakete stammt aus einem Revell Bausatz eines Ka-58 Stealth Helikopters.
Ich bohrte am Ende der Rakete ein kleines Loch in das ich ein entsprechend langes Stück Draht einklebte, dann kam die Watte für den Raketenabgasqualm zum Einsatz welche ich um den Draht stülpte und mit einem Kegel aus Green-Stuff fixierte welcher auch den Grundkörper für die Antriebsflamme darstellt.
Um eine Flammenstruktur zu bekommen trug ich zwei Schichten Vallejo Watereffect auf den Kegel auf welches ich mit einem Zahnstocher entsprechend strukturierte. Nach einer weißen Grundierung wurde die Flamme mit gelb und orangetönen von Vallejo bemalt, die Rakete selber wurde ebenfalls mit Vallejo Farben bemalt und mit stark verdünnter schwarzer Ölfarbe gewaschen. Das Modell erhielt zum Abschluss eine Schicht Mattlack von Gunze.

Die Base: 
Auch wenn die Base nur schmückendes Beiwerk darstellt möchte ich ein paar Zeilen auch zu deren Bau schreiben. Auf einem Steakteller aus dem 1€ Shop klebte ich die grobe Struktur der Erhöhung mit Styropor Stücken auf, darauf kam Moltofill Spachtelmasse in der ich auch einige Steine eindrückte. Nach dem Aushärten kam eine Schicht Vogelsand mit weiteren kleinen Steinchen mit Hilfe von Leim auf die Base.

Nach dem alles wunderbar ausgetrocknet war wurde die Oberfläche mit Tamiya Flat Earth XF-52 gebrusht , mit Vallejo Pigmenten behandelt und mit unterschiedlichen Erd bzw. brauntönen von Revell und Vallejo gebürstet, danach wurde das ganze mit Klarlack versiegelt. Nun wurden sandbraune Herbstgrasbüschel von Mininature aufgeklebt und die ganze Base mit der Airbrush und Revell weiß eingenebelt um einen ersten Frostigen Effekt zu erzielen, darauf wurde noch Pulverschnee mit stark Wasser verdünntem Leim aufgeklebt.

Um den Panzer schweben zu lassen wurden entsprechen Löcher in die Oberfläche der Base gebohrt und Stangen eines Klarsichtgussastes eingesteckt auf denen das Modell mit seinen Schubdüsen einfach aufgesteckt wird damit man es jederzeit abnehmen kann, um dieses weiter zu kaschieren wurde mit Watte der von der ausgestoßenen Luft der Schubdüsen aufgewirbelte Schnee angedeutet.

Die Tiberiumpflanzen entstanden aus Green Stuff (die Knolle) in dem ich unterschiedliche dicke Vierkant Stäbe von Evergreen einsteckte die ich in unterschiedlichen Längen zurecht geschnitten und an dem oberen Ende in Kristalform gefeilt habe. Grundiert wurde das Tiberium mit Revell Anthrazit, die Kristale wurden mit Citadel Scorpion Green und dem Wash Thraka Green bemalt. Die Knollen wurden mit Citadel Dark Flesh gebürstet um auf dem Anthrazit einen rotbraunen Schimmer zu bekommen. Zu guter letzt wurden die 24 Tiberiumknollen auf das kleine vorgesehene Stück der Base aufgeklebt - fertig.

Schlusswort:
Der Bau dieses Modells hat mir sehr viel Spaß bereitet und mich als wieder Einsteiger in das Modellbau Hobby um einige Erfahrungen reicher gemacht. So manche Technik wie highlighten, chipen, Umgang mit Ölfarbe, bemalen von Flammen, arbeiten mit self made decals und Modellschnee sowie das Scratchen eines kompletten Modells konnte ich mit diesem Projekt erstmalig ausführen und ich muss sagen das ich mit dem Gesamtergebnis sehr zufrieden bin, manches würde ich im nachhinein etwas anders machen aber die Erfahrungen die ich nun durch dieses Modell gesammelt habe werden mir bei kommenden Projekten zu gute kommen denn eins steht fest, das Command & Conquer Universum hält noch viele interessante Fahrzeuge bereit die nur darauf warten gescratcht zu werden ;) 

 

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DANKE an Björn Bott für seine Hilfe in allen Bereichen der Vorbereitung für diesen Wettbewerb. DANKE an Stefan Böttcher für das tolle Dead Snow - Banner. DANKE an Marco Scheloske für die flinken Übersetzungen. DANKE an starshipmodeler, wo wir regelmässig Ideen und Texte klauen. DANKE an alle anderen Helfer. DANKE an alle Modellbauer, die durch ihre Modelle diese Seiten zu etwas Besonderen machen.