So, eingedenk dass ich es nicht schaffe, bis zu den Spacedays auch nur eines meiner (und Struschies) Wunschprojekte fertigzustellen, beginne ich ein kleineres, einfaches, von dem ich hoffe, dass es bis zu den SD fertig werden könnte.
Die Wahl fällt auf das Schiff des Lieblings-Computerspiels aus meinen Jungendtagen: Die Cowell & MgRath Cobrak MK III. Die Älteren unter euch werden sich schermütig an dieses Schiff und an das Spiel zurückerinnern.
Ein ausgewogenes Allround Schiff mit hinreichendem Frachtraum für Handelsmissionen, aber auch reichhaltigen Einbauraum für militärische Zusatzausrüstung für etwaige Kopfgeldjäger-Karrieren.
Das einfache, geometrische Äußere lässt in mir die Hoffnung keimen, dass ich dieses Schiff überhaupt und wünschenswerterweise bis zu den SD fertig bekomme.
Im ersten Schritt habe ich eine Papercut-Vorlage aus dem Internet gezogen...
und mittels Posterdruck auf die gewünschte Spannweite von ca. 44cm gebracht. Das Stück soll ja auf dem Tisch selbst aus einiger Entfernung was hermachen:
Ich bitte schon jetzt um Entschuldigung für die miese Aufnahmequalität. Da das Projekt bis dato keine besonderen Details aufweist, habe ich meine einfach Webcam für die Bilder genommen. Das beschleunigt für mich das Hochladen.
Die einzelnen Tiles dann (wenn notwendig) zusammengeklebt und einzeln ausgeschnitten.
Dann auf die Kunststoffplatte übertragen. Da ich dazu neige, mich selbst durcheinanderzubringen, hielt ich es für angebracht, die Tiles zu beschriften (und zwar ausführlich, Ober- Unterseite, links rechts etc.) und auch die Flugrichtung einzuzeichnen, um ja auf Nummer sicher zu gehen:
Im Nachhinein (man lernt ja erst während des Projektes dazu) hätte ich die Vorlage as is als Poster ausdrucken und in der gleichen Anordnung auf die Platte übertragen sollen. So hätte ich am ehesten sowohl Material als auch Schneidarbeit gespart.
SO hat sich meine Schneidarbeit ungefähr verdoppelt.
Das war dann also erst mal der grobe Vorschnitt:
Das material ist eine ominöse Kunststoffplatte 3mm aus dem Baumarkt. Die Konsistenz ist eher biegsam und "zäh". Die Schnittkanten lassen mich vermuten, dass es geschäumtes Material ist. Es lässt sich mit dem Fingernagel kerben.
Während der Schneidarbeiten kamen mir Zweifel auf, ob es das geeignete Material ist, da es wirklich sehr zäh zum Schneiden ist. Beim Anritzen und Abknicken gibt es auf der dem Schnitt abgewandten Seite sehr unschöne Bruchkanten, also muss sehr tief vorgeschnitten werden, bevor man abknickt.
Ich habe auch einige Bedenken bezüglich der Farbhaftung.
Ich grübel nun, ob ich nicht lieber dünnere Platten aus härterem Material nehme...
Das mit 3mm verhältnismäßig dicke MAterial bringt auch schon das erste Problem mit sich. Die Tiles liegen in teilweise recht spitzen Winkeln aufeinander. Wenn ich also zwei Tiles aneinandersetze, die dann zusammen eine Kante von 6mm Dicke ergeben, muss ich beide an der Innenseite spitz anfasen.
Im Heckbereich, der zusammen mit dem unteren Rumpf einen rechten Winkel bildet, also 45°
Ich hatte schon gegrübelt, wie ich das am ehesten bewerkstellige. Im Schleifen bin ich zu ungenau, und das ergibt regelmäßig runde Kanten. Freihändiges Schneiden geht auch schief.
Ich bin dann auf folgende Methode gekommen:
Die Unterseite wird bündig mit einem Stahllineal geschützt, so dass ich dort nicht zuviel abtragen kann.
Auf der Oberseite ziehe ich 3mm zurück (=45°) und setze ebenfalls ein Stahllineal auf. Dieses Sandwich fixiere ich mit Klemmzwingen auf der Tischkante und dann wird einfach bis zu den Stahlkanten abgehobelt.
So der erste Versuch zur Umsetzung:
Da die Schneidarbeit ziemlich derbe ist, ich weder Skalpell noch Lineal verhunzen möchte, nehme ich für die grobe Vorarbeit ein banales, aus verhältnismäßig weichem Stahl bestehendes (aber scharfes) Küchenmesser. Das liegt auch gut in der Hand:
Man muss säbeln, sonst geht das Messer nur schwer durch und zieht die ganze Apparatur mit sich mit. Aber... man kommt durch. Die verhältnismäßig schwachen Klemmzingen halten das Sandwich zusammen.
Das erste Ergebnis:
Ja, so in etwa habe ich mir das Ergebnis auch gewünscht. Das Säbeln erzeugt an der Schnittkante eine regelmäßige Serration. Das läst sich dann mit dem Skalpell leicht beihobeln.
Nun ein Versuch mit dem Gegenpart von der Rumpfunterseite:
Da ist in der Mitte was krumm geworden!
Weder das Sandwich noch die Klemmzwingen haben versagt. Der Schnitt war eigentlich recht gut. Aber beim Beihobeln mit dem Saklpell hat sich die Klinge in das Material gegraben und es aus dem Sandwich herausgezogen! So elastisch ist also das Mistzeuch!
Nun gut, erste Probehochzeit:
Satt!!! So passend hätte ich mir das gar nicht vorgestellt. Falls es aus dem Bild nicht ersichtlich ist: Das linke Tile (Heck) steht senkrecht und das recht (Rumpfunterseite) liegt waagerecht. Die angefasten Kanten schließen ziemlich gut ab, die klaffende Lücke in der Mitte lässt sich gut spachteln.
Nun mal sehen, ob die spitzeren Kanten auch so schön angefast werden können. Die spitzeste Kante hat ca. 30°!
Das war's für heute...