stegelmeyer ionenkanone

Text und Fotos © 2005 Frank Stegelmeyer
Hallo 'Star-Wars-Jünger', tja, nun war es endlich soweit: Episode III ist erschienen !!! Als ich diesen Bericht zu verfassen begann war es Samstag, der 21. Mai im 'Jahr der unsterblichen Mythosvollendung' 2005 und ich hatte den Film bis dato noch nicht gesehen. Aber die Preview war mir etwas zu streßig, - mal abgesehen davon daß ich arbeiten mußte -, und so beschloß ich noch einige Tage verstreichen zu lassen gemäß dem Motto: Vorfreude ist die beste Freude. Eigentlich mehr durch Zufall stellte ich einige Wochen zuvor diesen meiner Ansicht nach absolut raren Kit fertig und irgendwie interpretierte ich diesen Umstand als eine Art 'Huldigung' an dieses große Ereignis. Mal ehrlich: Wer hat nicht schon lange darauf gewartet zu erfahren wie bzw. auf welche Art unser Anakin zu dem wurde, was in den Siebziger Jahren im Geiste von George Lucas geboren wurde. - Hoch soll er leben ! Eigentlich ist es mir beinahe schon peinlich mich ständig bei Wolfgang Bittermann zu bedanken aber auch an dieser Stelle möchte ich noch kurz meine Verbundenheit zum Ausdruck bringen; - nur durch ihn kam ich an dieses seltene Exemplar, wobei ich von der Existenz des Australiers, welcher das Teil in geringer Auflage gießt, zunächst keine Ahnung hatte. Erst der Wolfgang wies mich auf dessen Homepage hin.
	Doch nun zur Sache: Das kleine Diorama mit der Ionenkanone ist aus einem Stück herausgegoßen und lässt qualitativ eigentlich nichts zu wünschen übrig. -Zu schleifen gibt es nicht viel. Doch sei vorab angemerkt: Vorsicht bei der Kanonenmündung und dem 'Teil' parallel dazu (was immer es auch darstellen soll). Die erstgenannte ist mir beim Einstecken des 'Blast' etwas ausgerissen und das zuletzt erwähnte brach mir trotz sehr vorsichtigem Werkeln gänzlich ab.
	Ist eben doch nur eine Art Figurengießmasse und deshalb nicht sonderlich stabil. Aber nun seid ihr vorgewarnt und ich hoffe Euch bleibt dieses Ärgernis erspart. Das Teil oberhalb des Kanonenrohrs konnte ich relativ unkompliziert wieder ankleben. -Bei der Mündung war der Schaden eher irreversibel und ich hätte lediglich die vorderen paar Millimeter des Rohrs abschleifen können und etwas aufbohren, um danach eine Hülse einzusetzen.
	Dies erschien mir allerdings zu aufwendig und ich befürchtete, daß hierbei noch mehr ausbrechen könnte, weshalb ich es einfach belies. Infolge der eingesteckten 'Blast-Wolke' ist dieser 'kleine Schönheitsfehler' sowieso nicht zu sehen.
	Hierbei sind wir vorab beim nächsten Punkt: Anfangs war für mich absolut klar daß ich das Modell ohne den 'Ionenstoß' ausstelle. Aber nach und nach empfand ich dieses kleine 'Gimmick', welches aus transparentem Kunststoff besteht und als zweites Teil mitgeliefert wird, gar nicht mehr so schlecht und kitschig, denn es verleiht dem Modell doch etwas Farbe sowie Dynamik.
	Nach dem Entgraten und Abschleifen des Gußrohlings habe ich erst mal wie immer nach Referenzmaterial gesucht und mußte feststellen daß es dies kaum gibt. In Episode V ist übrigens die Kanone lediglich für etwa drei Sekunden zu sehen. Ich fand lediglich ein Bild in der 'George-Lucas-Bibel' mit dem Titel 'Von Star Wars bis Indiana Jones'. In den Chroniken oder sonst wo ist nichts zu finden und die Screenshots von der Kanone geben auch nicht viel her.
	Die Felswände, - insbesondere die glatten Flächen -, versah ich dann mit Zwei-Kompontenten-Autospachtel, wie er in jedem entsprechenden Zubehörhandel erhältlich ist. Nach dem Trocken besprühte ich das gesamte Modell, welches ich zuvor durch 'Revell-Shampoo' (schon lange nicht mehr im Handel) entfettete, mit weiß von 'LIFE COLOR' Acrylfarbe.
	Allerdings stellte sich später heraus daß diese trotzdem nicht allzu gut haftete. -Vielleicht wäre Email die bessere Wahl gewesen. Danach schnitt ich eine Schablone aus Papier um die Felsen zu maskieren und sprühte auf den Kugelkörper der Kanone stark verdünntes schwarz von 'SCHMINKE AEROCOLOR'. Hierdurch wirkte die Oberfläche eher grau und auch etwas unregelmäßig, was ich damit bezweckte.
	Anschließend wendete ich mich dem Washing der Felsen zu: Hierfür benutzte ich wieder mal die Wasserfarbe von 'MARABU' (in Bastel- bzw. Spielzeugläden erhältlich) wobei ich zu Beginn nur sehr wenig schwarz dem 'Aqua' hinzugab. Dann, von Durchgang zu Durchgang, steigerte ich die Pigmentierung, wodurch die Felsenstruktur ihre farbliche Tiefe erhielt (etwa fünf Mal). Am Schluß pinselte ich noch etwas blau auf. -Hierbei aber keinesfalls zuviel verwenden !
	Schließlich verpasste ich den Felswänden (lediglich die Steilhänge) noch ein Drybrushing in weiss. Für die Fugenstruktur der Ionenkanone (die auf der Kugel erkennbaren 'Gitternetzlinien) verwendete ich eine Mischung aus weiß mit etwas schwarz und blau in Ölfarbe. Nach dem Maskieren mit Linierband trug ich diese mit dem zuvor etwas abgestreiften Pinsel auf.
	Zuviel Farbe wirkt irgendwie unrealistisch. - Sollte nach dem Entfernen der Klebestreifen wieder etwas abgetragen werden müssen diese einfach auf die Farbe rubbeln und wieder abziehen. Die erwähnte Ölfarbenmischung verwendete ich auch für das Rohr nebst 'Visiereinrichtung' oder was immer das Ding darstellen soll und den seltsamen, seitlich nach unten verlaufenden, strukturierten Fortsatz.
Das Washing der Kanten mit terpentinverdünnter Ölfarbe war natürlich äußerst rasch erledigt und geradezu eine Erholung nach dieser umfassenden Maßnahme im Zuge meiner letzten Arbeit. Die Abrinn- und Ziehspuren sind mit schwarzer Ölfarbe gedrybrusht. An manchen Stellen noch etwas vorsichtig den Lack abkratzen damit das Modell auch etwas abgenützt erscheint. Schließlich habe ich den Kugelkörper noch mit weisser Ölfarbe etwas intensiver trockengemalt. Zum Schluß brachte ich 'Schnee-Strukturpaste' in mittlerer Körnung auf, wie sie in guten Bastelgeschäften zu haben ist (eigentlich auch ganzjährig). Hierbei sprühte ich noch insbesondere in Schneebruchkanten eine hauchdünne Nuance von stark verdünnter 'SCHMINKE AEROCOLOR CYANBLAU' auf. Am meisten bereitete mir die Basis kopfzerbrechen denn hierbei war ich mir mit der Farbe und Technik nicht einig. Schließlich verfuhr ich wie bei den Felsen mit dem zunächst stark verdünnten und dann immer intensiver werdenden schwarz wobei ich die immitierte Leiste ringsum pinselte und die beiden glatten Felsenrückwände mit einem kleinen Schwamm betupfte, um eine ungleichmäßige Struktur und nicht Pinselstriche reinzubekommen. Den Blast habe ich mit dem transparenten Rot von Revell bemalt und nach dem Trocknen mit weisser Ölfarbe gedrybrusht. - Zunächst verwendete ich das lasierende Blau des selben Herstellers wobei dieser Ton wirklich gut rüberkam. Allerdings stellte ich dann fest daß der Ionenstoß im Film rötlich ist mit weissem Mantel, -insbesondere an der Blastkuppe. Und da ich ein Verfechter von Authentizität bin gestaltete ich das Teil um. So, ich denke das war alles. Im übrigen war die Kanone relativ zügig fertig. Am Boden klebte ich noch schwarzen Filz auf. Mitgeliefert wird ein grüner aber der war mir dann doch etwas zu aufdringlich. Der Wolfgang hat zu dem Kit übrigens ein Review geschrieben das sehr interessant ist und Aufschluß über Bezugsquelle und Kaufpreis nebst Versandkosten gibt. Es sei noch angemerkt daß der Zoll hierbei wieder gnadenlos zugeschlagen hat denn von beidem addiert nahm er 16 Prozent plus noch ein paar Euro sonstige Gebühren. Da kann ich nur anmerken: RESPEKT !!! Na egal, ich finde die Anschaffung hat sich auf alle Fälle gelohnt, denn dieses Modell hat bestimmt nicht jeder. Bis dann und Grüße F. Stegelmeyer