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SLAVE I

Hersteller: AMT/ertl

Maßstab: ca. 

Modellbauer: Frank Stegelmeyer

Text und Fotos © 2006 Frank Stegelmeyer

Hallo Sci-Fi-Modellbauer,

hier meine 'Slave I', die ich bereits vor längerem fertigstellte. Die Bilder sind nicht gerade der Hit, aber ich denke entscheidender sind ein paar Tipps, die dem einen oder anderen vielleicht hilfreich sein könnten. Vorab sei mal wieder erwähnt daß es sich bei dem Modell erneut um eines handelt, welches ich relativ günstig bereits gebaut u. 'mehr oder weniger' bemalt im EBay ersteigerte.

Dies erachtete ich in der Vergangenheit als relativ praktisch um Methoden zur
Alterung auszutesten, ohne einen Originalbausatz zu 'verbraten'. Auch entfällt das eigentliche Schleifen, Bearbeiten u. Zusammenkleben der Teile, wobei mir mehr als einmal der Gedanke durch den Kopf ging, ob es nicht doch besser wäre, selbst das Ding von Beginn an zu gestalten.

Manchmal sind die Modelle so übel angepinselt gewesen, daß es aufwendiger
war, einigermaßen die 'Unzulänglichkeiten' auszugleichen, als das Objekt von
Beginn an zu bauen. Oftmals hielten auch die Klebestellen derart schlecht bzw. so gut wie überhaupt nicht, daß die Teile mehr oder weniger quasi bereits beim 'Anschauen' auseinanderfielen. Die Grundlackierung der 'Slave' fand ich nicht schlecht u. ich lies sie
weitgehend so gut wie möglich bestehen.
Das ovale 'Rumpfschild' war in einem lila gehalten, wobei ich dieses im
Drybruhsverfahren mit der Ölfarbe 'Zinnoberrot dunkel' überpinselte. Anschließend airbrushte ich stellenweise einen Hauch stark verdünnte, schwarze Acrylfarbe (Schminke Aerocolor) darüber, um Ablagerungen zu simulieren. Insgesamt ist die Slave ja unübersehbar eines der 'abgefucktesten' Schiffe im Star Wars-Universum und deshalb erachte ich sie auch als eines der hinsichtlich den Bemalungstechniken anspruchvollsten Objekte.
Die 'Seitenkränze' links u. rechts des Rumpfes bemalte ich in mehreren Lagen
mit stark verdünnter Acrylfarbe (um keine sichtbaren Pinselstriche zu verursachen) der Nr. 53 von 'Life Color', um den grünen Grundton vorzugeben. Das Airbrushen lies ich bleiben da mir die Maskierung schlicht zu 'heavy' war. Für die hellgrünen Schattierungen bzw. 'Muster', welche sich über das gesamte Schiff ziehen, benutzte ich eine Mischung aus weisser Ölfarbe mit etwas Schwarz u. 'Grüner Erde' sowie einem Hauch 'Ultramarin hell'.
Es war ziemlich schwierig, diesbezüglich die korrekte Komposition zu finden und ich denke so ganz passt es immer noch nicht. Auch entschied ich mich für Ölfarbe, um dem Ganzen eine unregelmäßige und etwas 'angefressene' Oberflächenstruktur zu verleihen. Die Unterseite des Schiffes wurde mit stark verdünntem Schwarz (ebenfalls
'Schminke Aeorocolor') geairbrusht u. dann die Farbe an Kanten u. entsprechenden Stellen mit dem Borstenpinsel wieder abgebürstet.
Die Triebswerkbereiche sind mit der in Tamiya Acrylverdünnung aufgelösten
Pulverfarbe 'Eisenoxidschwarz' besprüht worden. Dies ist allerdings nur mit großer Düse (0,4 mm) möglich da selbst diese schon hierbei erheblichst zur Verstopfung neigt. Anschließend habe ich noch etwas Pulverfarbe 'Siena Natur' aufgenebelt. Das Cockpit war ursprünglich Grünmetallic lackiert. Dies erschien mir von der Basis her als gar nicht schlecht, allerdings in dieser 'reinen' Form als zu krass.
Deshalb sprühte ich ein stark verdünntes Acrylschwarz von 'Life Color' auf und bürstete die Farbe danach an manchen Stellen mit dem Borstenpinsel wieder ab. Paradox war, daß das Kanzelglas schwarz abgetönt gewesen ist u. so trotz bemaltem Inneren keinen Einblick in das selbe gewährte. Auch verfügt das Studiomodell über klare u. nicht wie das Imperiale Shuttle über getönte Scheiben. 
Als ich dann versuchte, die auf das Acryl geschmierte, schwarze Farbe, bei welcher es sich allem Anschein nach um wasserfesten Stift gehandelt hatte, wieder abzubekommen, klärte sich auch, weshalb diese von dem ursprünglichen Erbauer aufgebracht wurde:

Das transparente Plastik wies eine Vielzahl von Rissen auf (warum auch immer)
u. diese sind durch das 'Abtönen' quasi kaschiert worden. Die Cockpitabdeckung ist damit nicht mehr zu retten gewesen und es hat mir mal wieder der Wolfgang BITTERMANN geholfen, denn er fand in seiner Teilekiste tatsächlich noch das Acrylglas für die Slave von 'MPC', welches ich benötigte.

Die dunklen 'Streifen' an Bug, Heck sowie der Laderampe waren mit Dunkelgrau grundlackiert. Diese habe ich dann mit schwarzer Ölfarbe bepinselt und danach mit weisser leicht gedrybrusht. Das 'Muster' am Bug wurde anschließend nach entsprechender Trocknungszeit mit Linierband maskiert u. mit schwarzer Ölfarbe trockengemalt.

Die 'Ruderpaddel' an den Seiten sind mit der Ölfarbe 'Neapelgelb Dunkel' bepinselt. Der 'dunkle Strich' auf der rechten Ruderrückseite und die sonstigen 'Schlieren' wurden mit einer Mischung der Ölfarben 'Englischrot hell' mit etwas 'Zinnoberrot dunkel' realisiert.


Für die Streifen entlang den seitlichen 'Cockpitbögen' war auch eine Maskierung notwendig, wofür ich Linierband mit 3 mm Breite exakt entlang der Hälfte mit dem Skalpell trennte u. diese Stücke dann 1,5 mm von Kanzelkante entfernt aufklebte. - Bei dickeren ist ein Aufkleben im Bogenverlauf nicht möglich.

Die Bemalung erfolgte im Drybrushverfahren mit Ölfarbe.

Folgende Emailfarben von Revell kamen ebenfalls noch zum Einsatz:

Heckwaffenmündungen : Aluminium
Rohre : Gunmetall
Kanonenbasis : Hellgrau

Wie ich leider feststellen mußte passen die Teile des Modells alles andere als präzise zueinander und beim 'Neubau' ist viel Spachtelarbeit erforderlich. Dies lies sich bei der Restaurierung dieses Objekts nicht realisieren da ich beim Spachteln u. Schleifen natürlich die Grundlackierung nicht hätte belassen können. Deshalb entschied ich mich für die Notlösung mit Knetmasse.

Hierzu rollte ich eine weisse aus bis die entsprechende Länge u. Stärke erreicht war, um die betreffende Fuge gerade noch auszufüllen. Die Knetmasse sollte relativ fest, also kühl sein (ggf. mit Druckluft abkühlen).
Danach den Strang einsetzen u. dann mit einer abgekröpften Zahnarztflachspachtel etwas eindrücken.
Anschließend ist mit einem Fön die Knetmasse mäßig zu erhitzen damit sie sich
besser einstreichen lässt. - Überstehendes Material mit Spachtel oder einem Skalpell vorsichtig
abtrennen, wieder glattstreichen u. den Rand der Fuge mit der Spachtelkante eindrücken bis ein gleichmäßiger Verlauf der Außenkante erreicht ist.

Insbesondere zwischen der Cockpitabdeckung u. den Rumpfschalen bestand ein großer Spalt, weshalb insbesondere dort diese 'Behelfstechnik' zum Einsatz kam.

Nach dem Abkühlen der weissen Knetmasse kann diese auch vorsichtig mit Ölfarbe bepinselt werden.

Die Base:
Hierfür verwendete ich eine schwarze Kunststoffplatte wie sie eigentlich in jedem Baumarkt erhältlich sein dürfte. Diese sägte ich wie auf den Bildern ersichtlich entsprechend zu u. die ovale Öffnung wählte ich etwas kleiner als
den Umriss der Schiffsbasis. Von der Landeplattform auf der Wolkenstadt 'Bespin', welche das kleine
Diorama darstellen soll, existieren leider nicht viele Aufnahmen.

Für den im Hintergrund verlaufende u. vermutlich mit Leuchtkörpern versehenen 'Balken' benutze ich ein Plastic-Sheet Kantenprofil, wobei ich dies mit dem Acrylitkleber von 'UHU' aufklebte. Um die Krümmung zu realisieren benutzte ich große Klammern, welche bis zum Abbinden des Leims nach einigen Minuten das Profil entsprechend fixierten. Ich versuchte zuerst selbiges vorab mit dem Fön in Form zu bringen, allerdings scheiterten hierbei meine Bemühungen kläglich. - Das Ding verzog sich in alle nur erdenklichen Richtungen u. war nicht mehr zu gebrauchen.

Die Vertiefung in der Plattform, welche entlang des vorderen Kantenverlaufs zu sehen ist, 'drückte' ich quasi mit dem spitz zulaufenden Griffende eines Skalpells in den weichen Kunststoff der 'Baumarkt'-Bastelplatte, wobei ich
als Anschlag einen Pasta-, sprich Nudelteller verwendete.

Die Kratzer und Beschädigungen auf der Baseoberfläche verursachte ich mit kleinen Kieseln, welche ich eifrig darauf herumgerieben hatte.

Für die Grundlackierung der Base verwendete ich Emailfarbe von Revell der Nr. 56, allerdings nebelte ich diese mit dem Airbrush nicht deckend auf, so daß der schwarze Farbton der Kunststoffplatte noch durchschien.
Für die vier Rundstützen benutzte ich Aluminiumrohre, welche ich in derselben Art u. Weiße lackierte.
Danach sprühte ich etwas schwarze Acrylfarbe von 'Life Color' auf, um das Ganze wieder etwas abzudunkeln.
- Ein gewisser Blaustich muß allerdings noch zu sehen sein.

Danach erfolgte ein Washing der kompletten Base mit in Terpentin verdünnter, schwarzer Ölfarbe.
Zuvor hatte ich die Plattform überall mit Terpentin selbst eingepinselt, damit sich die Farbe besser verteilt u. keine übermäßige Fleckenbildung zu sehen ist

Die Kratzer u. Vertiefungen auf der Oberfläche der Base wurden mit silberner Ölfarbe gedrybrusht.

Für die Abnutzungserscheinung der Landeplattform bzw. das 'Weathering' tupfte ich die Ölfarben 'Siena gebrannt' als eine Art Rostnachbildung u. 'Goldocker' auf.

Abschließend airbrushte ich noch etwas von den Pulverfarben Eisenoxidschwarz und Goldocker.


Zum Schluß schnitt ich für die Nachbildung der Beleuchtungskörper auf dem Kantenprofil die entsprechenden, ovalen 'Dinger' in den Abmessungen 5 mm x 2,5 mm mittels scharfem Skalpell aus einem weissen Decalbogen, welcher in guten Modellbaugeschäften als bedruckbares Medium erhältlich ist.

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