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REBEL SNOWSPEEDER CRASH DIO

Hersteller: AMT/ertl

Maßstab: ca. 1:22

Modellbauer: Frank Stegelmeyer

Text und Fotos © 2005 Frank Stegelmeyer

Zu diesem 'Snowspeeder' von 'AMT/ERTL', - wie ich finde ein sehr schöner Bausatz -, muß ich anfangs, um der Wahrheit die erforderliche Ehre zu geben, anmerken, daß ich selbigen bereits gebaut und bemalt relativ günstig ersteigert habe. Diesen veränderte ich dann bezüglich den 'Effekten' grundlegend. Die eigentliche 'Primärlackierung' belies ich weitgehenst.

Sämtliche, zunächst in einer Art 'lila' gehaltenen Bereiche am Ende der
Tragflächen gab ich mittels Ölfarbe eine eher rötliche Tönung, wobei diese auch nicht unbedingt der Färbung eines von den Studiomodellen der 'Episode V' von 'Star Wars' entspricht, aber ich wollte nicht komplett umlackierern. Die dortigen Beschädigungen entstanden mit einem kleinen Fräsaufsatz, wobei ich anschließend das darunter erschienene Kunststoff wiederum mit Ölfarbe (Hautton) behandelte.

Bei kompletter Eigenlackierung hätte ich eine andere Technik benutzt, aber dies war aufgrund der vorherrschenden Umstände nicht möglich. Sämtliche Kratzer und sonstige Farbveränderungen habe ich ebenfalls mit Ölfarbe trockengemalt. Auch ein leichtes 'Washing' mit schwarz kam zum Einsatz. Entsprechende Schmutzwolken- bzw. Rußablagerungen sprühte ich mit stark verdünnter (Airbrushcleaner) Acrylfarbe auf.
- Mit diesem kleinen Trick verschmutzt eine 0,15 mm-Düse bei weitem nicht so
schnell.
Im übrigen schadet der Airbrushreiniger in keinster Weise der verwendeten
Farbe oder der Trägeroberfläche, -egal welche. Die Kühlrippen des 'Repulsor'-Antriebs und die Landeklappen hinten behandelte ich zunächst mit einer Mischung aus schwarzem Pigmentpulver und Emailverdünnung. Um nicht den komplett umliegenden Bereich abzudecken verzichtete ich auf ein Sprühen sondern 'trommelte' das Zeug mit dem Pinsel auf. 
Nach dem Antrocknen versah ich einen Teil der Rippenkanten mit Pigmentpulver bzw. zerriebener Pastelkreide in den Tönen 'Sienna Natur' mit etwas 'Umra gebrannt'.
Diese Art der Farbveränderung ist auch auf dem Studiomodell gut zu erkennen.
-Ebenfalls Betriebsmittelverlust hinten links am Bereich des Triebwerks. Selbigen realisierte ich mit Leinöl, welches vor dem Auftragen mit einem winzigen Hauch von beiger Ölfarbe versehen wurde.
Anschließend tupfte ich in diesen 'Fleck' mit einem spitzen Pinsel kleinste Mengen von bräunlicher Ölfarbe, wodurch der kleine 'Teppich' der austretenden Lecksubstanz eine wie ich finde sehr realistische Farbvarianz erhält. Wie auch an dem Studiomodell ersichtlich ist aus manchen 'Flanschbereichen' Flüssigkeit ausgetreten, welche sich durch die Aerodynamik während der Fortbewegung verteilte. 
Dieser Umstand ist sehr gut durch stark verdünnte Ölfarbe umsetzbar, welche an den entsprechenden Stellen aufgetragen und dann mittels der Airbrush bei niedrig eingestelltem Spritzdruck 'verblasen' wird. -Bei zu hohem wird die Farbe dermaßen verteilt daß sie nicht mehr zu sehen ist. Die Kratzer, insbesondere an der Cockpitabdeckung, malte ich mit Ölfarbe und einem sehr spitzen Pinsel auf.
Den Bordschützen habe ich als Folge eines Lasertreffers durch die Heckscheibe
ins 'Nirwana' geschickt, um an die entsprechende Filmszene zu erinnern. Hierbei muß ich meine Erschütterung bezüglich der Besatzungsfiguren zum Ausdruck bringen. Wie bereits erwähnt, - so gut ich den Bausatz finde, aber diese sind eine Frechheit. Die Arme erscheinen länger als bei einem Gorilla und eigentlich müßte man selbige entweder kürzen oder, noch besser, die 'Männchen' gänzlich entfernen.
Deshalb verbog ich dem Bordschützen seine 'Gräten', sprich oberen Extremitäten derart, daß ich diese unter die Oberschenkel stopfen konnte, um dem unnatürlich langen Erscheinen entgegenzuwirken. -Für eine Position des Ablebens gar nicht mal so unrealistisch wie ich finde. Hierzu föhnte ich die Arme so lange, bis sie weich und biegsam geworden sind. Dann fräste ich den Brustkorb und das Heckfenster mit der Minibohrmaschine auf und versengte an beiden noch etwas den umliegenden Bereich mit einerglühenden Stahlspitze.

Das geschmolzene Metall des 'Speeders' wurde dann etwas mit schwarzer Acrylfarbe geairbrusht, wobei ich ins Zentrum der Beschädigungen noch etwas hellgraues Pastellkreidenpulver einbrachte. Den 'aufgerissenen' Brustkorb behandelte ich mit Ölfarbe.

In erster Linie ging es mir bei diese Modell um die Erlernung diverser Techniken sowie um den Bau des Dioramas, auf welchem er quasi 'havariert' liegt. Die Szene stellt letztendlich nicht genau die betreffende Sequenz aus der Episode V dar, bei welcher 'Luke' mit seinem 'Speeder' während der Schlacht
mit den Kampfläufern nach einem Treffer notlandet. Hierzu wäre es erforderlich gewesen, das Modell komplett umzulackieren. Dies hätte wesentlich mehr Aufwand erfordert, als das Teil neu zu bauen. Aber irgendwann möchte ich das nachholen.

Für das Diorama schnitt ich aus einer dicken Styroporplatte mittels einem gekrümmten Teppichmesser die Grundstruktur aus und flammte die Oberfläche mit einem kleinen Gasbrenner ab, um die 'Kügelchen' derselben etwas zu versiegeln und weitere räumliche Tiefe reinzubringen. Danach versah ich das komplette Styropor mit einer Schicht aus dick angerührtem Schnellgips, welchen ich mit einem größeren Pinsel auftupfte.
Hierdurch kann ein zerklüfteter Effekt erreicht werden. In den noch weichen Gips drückte ich kleine Steinchen von einem Schotterweg, welche ich ebenfalls leicht mit Gips bestrichen habe. -Dies ist notwendig damit die Kieselchen nicht in einer anderen Oberflächenstruktur erscheinen. Durch selbige wird der Eindruck von diversem, um Felsen und in Mulden liegendem Geröll erzeugt.

Zum Einfärben rührte ich zunächst eine sehr dünnflüssige Mischung aus Wasser mit etwas 'Marabu'-Acrylfarbe an, welche in nahezu jedem Bastelladen erhältlich ist. Wie ich feststellte weist diese im wesentlichen die gleiche Eigenschaft wie die in 'Felsendarstellungssets' enthaltenen Farben auf, welche für teures Geld als Kit für die Erstellung von Modelleisenbahnlandschaften im Handel sind.

Die Gipsoberfläche sprühte ich vor dem Auftragen der Flüssigkeit mit einer Mischung aus Spülmittel und Wasser ein, damit diese besser in kleinste Ritzen fließt. Zum Aufbringen der Farblösung verwendete ich einen kleinen Schwamm. Nach dem Trocknen wiederholte ich ein paar Mal diese Prozedur, wobei ich im Zuge jedes Durchgangs die Mischung mit etwas mehr Farbe ansetzte. Hierdurch erscheint der Felsen in verschiedenen Tönungen und erfährt quasi dabei noch ein 'Washing', durch welches die Ritzen dunkler erscheinen.
Zuviel der Farbe kann wiederum durch Aufsprühen der Spülmittellösung und Abwischen relativiert werden.


Für den Schnee benutzte ich ein Spray, wie es zu Weihnachten für die Dekoration von Fenstern angeboten wird.
Dieses ist billig und erscheint sehr realistisch. Die Oberfläche ist zwar nicht sonderlich beständig, da das Zeug nicht berührfest aushärtet, aber ein entsprechendes Landschaftsspray ist zu teuer und ruckzuck 'verblasen'.
Auf den noch feuchten Kunstschnee streute ich Dekoflocken, wie sie ebenfalls zur Weihnachtszeit überall zu bekommen sind. Durch selbige bekommt das Ganze einen Glitzer wie für Pulverschnee typisch.

Die absturzbedingten Verschmutzungen im Schnee sind vorsichtig mit sehr niederem Druck mittels der Airbrush aufgesprüht worden (Acryl von 'SCHMINKE AERO COLOR', schwarz), da sich sonst die Kunstfaserflocken wieder verflüchtigen. Das 'bräunliche' Zeugs als Leckaustrittsflüssgkeit ist stark verdünnte Ölfarbe, welches einfach in den 'Schnee'getropft wurde. Farben mit Lösungsmitteln sollten nicht benutzt werden, da diese den Kunstschnee angreifen.

So, das war's eigentlich schon. Wie bereits vermerkt wollte ich an diesem 'fertigen' Modell in erster Linie lediglich diverse Techniken ausprobieren und ihm ein Diorama verpassen. Trotzdem arbeitete ich einige Wochen daran. Es ist schon immer wieder faszinierend und erschreckend zugleich wie
zeitintensiv der Modellbau sein kann. Selbst wenn es sich um profane 'Projekte' handelt. Ich hörte schon von Leuten, die Jahre an ein und demselben 'Teil' beschäftgt sind. Offengestanden würde mir hierzu die Geduld fehlen. Ich kann zwar durchaus mehrere Monate investieren, bin aber dann doch sehr happy, wenn ich mich zwecks Abwechslung einem anderen Kit zuwenden kann.

Ich bin auf alle Fälle bestrebt, nochmals irgendwann einen Snowspeeder 'komplett' auszugestalten und ihn mit etwas 'Scratch Build', also improvisierten Zusatzteilen, aufzupeppen, um eine möglichst filmgetreue Absturzszene des Fahrzeugs von 'Skywalker' darzustellen, an welchem z.B. als Folge des Crash's eine der Laserlanzen verbogen wurde. Auch ist die Lackierung mit der Staffelkennzeichnung völlig anders.

Ich hoffe ich konnte Euch mit meiner Beschreibung ein paar hilfreiche Tipps und Anregungen liefern. -Auch gerne in der Richtung, daß mancher das eine oder andere nicht derart umsetzen möchte, weil es ihm mißfällt, denn ich
erachte dies als ebenso nützlich.

Also bis zum nächsten Mal und alles Gute !!

Stegel

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