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Die Viper MK 1 aus der BATTLESTAR GALACTICA original Serie ist ja den meisten SF Fans
ein Begriff. Daß von der Standart Viper auch noch andere Versionen existieren ist dagegen wohl
eher den eingefleischten BSG Fans bekannt. Neben der 2-sitzigen MK 1 ( im Spin Off
"Galactica 80" zu sehen ), gibt es da noch die
eine oder andere Variante, welche leider nicht mehr zum Einsatz vor der Blue Screen
kamen.
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Eine der interessantesten Viper MK1 Varianten ist die sogenannte "Scarlet Viper", welche
kein Geringerer als Richard "Apollo" Hatch zur Idee verhalf und deren Design von
Steve Parady entworfen wurde. Richard Hatch, der sich auch den Fans gegenüber stets sehr engagiert zeigt und auch auf
sämtlichen Conventions zugegen ist, wollte ( als Co-Produzent ) die alte Serie in einem etwas aufpolierten Look fortsetzen.
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1999 schrieb er die Story zu: BATTLESTAR
GALACTICA: THE SECOND COMING, und produzierte einen Trailer, bei dem er auch Regie führte.
Unterstützt wurde er dabei von vielen BSG Fanclubs, die auch ihre Inspirationen einer
Fortsetzung des Originals einfließen ließen.
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Es kam jedoch alles ganz anders, als NBC UNIVERSAL zusammen mit SCIFI CHANNEL unter der
Leitung von Co Produzent Ronald,D. Moore eine völlig neue Version von BATTLESTAR GALACTICA
produzierte - und "BSG: TSC" verschwand auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung.
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Man muß sich ja heutzutage schon glücklich schätzen, wenn man von den recht dünngesäten
Modellbaufirmen, welche der SF zugeneigt sind, ein paar Bausätze spendiert bekommt.
Möchte man etwas besonderes , daß nicht gerade dem Mainstream entspricht, muß man entweder
selbst ( Von Scratch ) Hand anlegen, oder sich an die ebenfalls dünngesäten Garage-Kit
Hersteller wenden. Oder gar Beides.
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Die Erfahrung hat gezeigt, daß man mit etwas Mühe auch einfach gehaltene Plastik Bausätze
wie die alte Monogram Viper in kleine, feine Schmuckstücke verwandeln kann.
MMI's Option Parts für BSG Kits von Monogram / Revell sind dabei sehr hilfreich, da sie
recht hochwertig sowie passgenau und auch vom Preis/Leistung Verhältnis noch im grünen
Bereich liegen.
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Nachdem ich bereits einige Scarlet Versionen vom WWW her kannte und den MMI Convertion Kit
über Starshipmodeler bezogen hatte, war nach der Fertigstellung der ersten Launch Bay
klar, daß die Hangarbucht um eine weitere Startrampe vergrößert werden mußte.
Auch hier hatte ich von Anfang an meine eigene, klare Vorstellung der SCARLET VIPER:
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1. Die Stummelflügel waren mir entschieden zu kurz und durften um ca 1,5cm verlängert sein.
2. Der Detailgrad im Allgemeinen sollte erhöht werden, d.h. Wartungsschächte an den
Triebwerken in offenem Zustand und 2 weitere Öffnungen vorne zwischen Cockpit und
Nase.
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3. Auch wenn jetzt die neu aufgelegten Vipermodelle ein richtiges Cockpit besitzen, wollte ich hier an dieser Stelle nicht sparen und entschied mich für das Resin-Cockpit von MMI.
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4. Abänderung der Waffengattung: Die beiliegenden Blasterkanonen sahen einfach zu
harmlos aus und mußten einer Alternative weichen. In der neuen Serie gibt es wegen der Strahlenschutzschirme KEINE Laserwaffen - man heizt
den Cylons mit 30mm Geschossgarben aus Automatik-Kanonen ein! Das war es wohl, was mich letztendlich inspirierte und es stellte sich zwangsläufig die
Frage: Wenn schon Projektilwaffen - warum denn nicht gleich ordentliche
Gatling-Guns?
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5. SCARLET (=Scharlach) ist eigentlich in ROT angedacht. Aber gerade bei dem Modell fand ich
eine andere Farbvariante reizvoller - und da die MK01 bereits Rot und die MK00 mit blauen
Markierungen versehen war, wählte ich Gelb.
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Der Zusammenbau:
Der erste Arbeitsschritt bestand darin, die original Flügelhälften, welche zusammen mit
den Triebwerken jeweils ein Bauteil bilden, so abzutrennen, daß die Verbindungsstreben
vollständig an den Heckteilen verbleiben, da diese später in die neuen Resinteile gesteckt
werden.
Vor dem Zusammenfügen der Heckteile mußten diese zunächst überarbeitet, d.h. die Blechstöße
graviert und die 4 Wartungsklappen an den Triebwerken ausgeschnitten werden.
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Und wieder einmal kamen Teile eines geschlachteten Pod Racers zum Einsatz, um die
Wartungsluken von innen zu verblenden. Nach dem Säubern der Gußränder sollte man die neuen Ansaugstutzen zunächst probehalber auf
das Heckteil stecken. Hier und da mußte mittels Feile und Schleifpapier etwas nachgeholfen
werden, bis das Teil schließlich passgenau eingesetzt werden konnte.
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Jetzt konnten auch die Turbinen-Einsätze in die Öffnungen kleben und das Ganze zum Trocknen
beiseite gelegt werden. Die Booster bekamen ordentliche Einsätze verpasst und erhielten obendrein noch Endstücke -
und bei genauerem Hinsehen bemerkt man, daß die Resinformen auch aus den Abgüssen von
Podracerteilen stammen... Als Nächstes widmen wir uns den Flügeln der Scarlet.
Hier war zunächst festzustellen, daß in den Löchern, welche die verbliebenen Plastikzapfen
am Heck als Steckverbindung aufnehmen sollten, beim Gießen Resin hineingelaufen war und
diese völlig ausgefüllt hatte.
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Also Fräswerkzeug hergenommen und ran an die Arbeit.
Das schöne an Resin ist, daß man es wunderbar nachbearbeiten und schleifen kann, ohne gleich
ins Schwitzen zu geraten. Jedoch sollte man sich vor dünnen Gußteilen in Acht nehmen, da
diese sehr leicht brechen können! Resin ist übrigens nicht gleich
Resin. Es gibt hier die verschiedensten Härtegrade, je nach Weichmacheranteil. Je mehr Weichmacher - desto elastischer die Abgüsse.
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Vor dem Bearbeiten empfiehlt es sich daher unbedingt, das Material anhand eines abgetrennten
Gußrandes o.ä. auf Härte und Elastizität zu prüfen. Nachdem die Flügel immer und immer wieder angepasst und hier und da nachgefräst werden muß,
sollten sie soweit passen, daß sie allein durch Aufstecken halten, um so jederzeit
abgenommen werden zu können. Schon bei der Studio Scale Viper hat sich diese Maßnahme bewährt, da es spätestens beim
Transport von unschätzbaren Wert ist, solcherlei Teile vom Modell zu lösen, um jeglicher
Bruchgefahr zu entgehen.
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Und wieder einmal geht es ans Gravieren, denn obwohl bei den Resinflügeln die Blechstöße
vertieft sind, lassen sie sich trotz der ansonsten guten Gußqualität ( nahezu keinerlei
Blasen ) nur vage erkennen. Für die Verlängerungen der Flügel kommen verschieden starke Polystyrol Platten in Frage:
0,8mm, 1,0mm, 2mm
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Die Flügelverkleidung wird so konstruiert, daß sie an den Enden die Gattling-Geschütze
aufnehmen kann. Für die neue Waffengattung der Viper bediente ich mich bei 1:144er Gundam Mecha Weapon
Equippements, die wegen ihrer Übergröße ebenso für Maßstäbe 1:24 - 1:35 benutzt werden
können.
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Wie bereits angedeutet, ließ ich mich hierbei von der neuen BSG Serie inspirieren, in
der man nicht wie im Original mit Laser-Blastern sondern mit 30mm Automatik Kanonen auf
die Cylon Raider schießt. ( Vielleicht war man ja auch das Blitzen, Zischen und Fauchen leid und wollte mal wieder
ein richtiges Stahl-Gewitter. Dramatischer ist es allemal, wenn der verhaßte Gegner
statt von Blitzen verglüht mit 3cm Geschoßgarben zerschreddert wird. Und es wirkt auch
um einiges realistischer. )
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Nachdem die Gatling-Rohre verklebt sind, bekommen die Flügelspitzen vorne noch ein
Paar Schnellfeuer Kanonen verpasst. Andere Scarlet Versionen haben noch eine zusätzliche Kanone oben auf der Rückenflosse.
Ich fand dies zu übertrieben und bin der Meinung, daß solch ein Accessoir der Gesamtoptik
mehr schaden als nützen würde. Ehe man nun dazu übergeht, die Rumpfoberfläche zu überarbeiten, sollte diese verklebt sein,
was natürlich die Fertigstellung des Cockpitinnern voraussetzt.
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Noch bevor letztes Jahr die neue Version der Viper zu haben war, hatte ich mir einen
Cockpit Resinbausatz von MMI besorgt. Dieser sollte hier nun bei der Scarlet Viper seine Verwendung finden.
Für den Einbau des Cockpits muß man lediglich die Öffnung an den Rumpfhälften etwas
erweitern, d.h. sauber ausschneiden und anschließend verschleifen, wobei das
einzusetzende Teil wiederholt angepaßt werden sollte.
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Anschließend läßt sich der Resinkörper problemlos und passgenau einsetzen.
Bevor nun die Rumpfhälften verklebt werden sollen, bekamen diese beidseitig je eine
offene Wartungsluke verpasst, die von der Innenseite mit den nötigen Details verblendet
wurden. Schließlich soll in der fertigen Diorama-Szene das Flugdeckpersonal nicht zu Untätigkeit
verdammt herumstehen.
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Sind die zusammengefügten Rumpfteile gut abgetrocknet, stehen zunächst einmal die
Detailarbeiten am Cockpit-Interrior an. MMI hat dem ohnehin recht feinen Resinteilen ein Metall-Ätzteil Set hinzugefügt, welches
jeden detailverliebten Modellbauer zufrieden stellen dürfte.
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Eine Süssifuss-Arbeit ist es schon, die
klitzekleinen Teilchen erst mit dem Messer aus dem Gitter zu trennen, per Pinzette ( ohne zu kleckern ) mit Klebstoff zu bestreichen und
anschließend richtig zu plazieren - und man sollte für diesen Abschnitt schon ein paar
Stunden einplanen...
( Das vordere Armaturpaneel paßte zunächst hinten und vorne nicht und mußte erst ordentlich
mit der Feile bearbeitet werden. Dabei muß man stets darauf achten, die dünnen Plättchen
ja nicht zu verbiegen! )
Ist dieser Job endlich erledigt, sollte man gleich daran gehen, die Innenwände des Cockpits
in dem passenden Farbton zu grundieren. Ein sehr dunkles Grau ist hier ideal, damit das spätere Drybrushing recht zur Geltung kommt.
Jetzt kann man mit der Überarbeitung der Rumpfoberfläche fortfahren, wobei zunächst alle
Blechstöße mit dem Gravierwerkzeug nachgezogen werden. Zwischen den Arbeitsgängen sollte man hin und wieder die Oberfläche mit feinem Schleifpapier
behandeln,und so auch die Kanten der Blechstöße glätten.
Die obere und untere Klebenaht wird sauber verschliffen, wobei ich auch die Erhöhungen
planschleife, da hier der Rumpf mit 0,3mm starkem Plastiksheet verkleidet und so die
unsauberen Stellen, die man auch mit viel Spachteln nie zu 100% hinbekommt, ordentlich verblendet
werden.
Die weggeschliffenen Details ersetzt man im Nachhinein durch zurechtgeschnittene
Kunststoffplättchen.
Eine 1,00mm starke Plastikplatte, welche im Set erhalten ist, wird benötigt, um die
herausgeschnittene Öffnung fürs Cockpit sauber zu verblenden. Schneidet man diese passgenau zu,
muß kaum noch nachgeschliffen werden.
Bei den Resinteilen für die Scarlet ist auch ein alternativer Frontscoop dabei, den man ein
klein wenig zufeilen muß, bis er schließlich passt. Dieser wird noch vor dem Überarbeiten
mit Plastikshheet aufgeklebt.
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