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2008 - zum 30. Jubiläum von BATTLESTAR GALACTICA brachte man einige der alten Monogram Modelle mit ein paar Upgrades als limited Edition heraus.
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Die "neue" Viper hat jetzt endlich ein Klarsicht-Cockpit mit Pilot, dessen Kopf
sich sogar drehen läßt. Am Heck wurde auch etwas verändert. So wurden z.B. Details an den Boostern
verfeinert und Klarsichtteile beigefügt.
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Nachdem die Arbeiten an der Studio Scale Viper abgeschlossen waren, wollte ich
auch dem 1:32 Modell ein Aussehen verpassen, daß dem des Größeren zumindest
einigermaßen nahe kommt.
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Wenn wir uns den Monogramm/Revell Bausatz ansehen, fällt zunächst ein
schwerwiegender Makel ins Auge:
Die Blechstöße der Viper sind nicht vertieft, sondern wie bei einem
Negativ-Abguss als ERHÖHUNG auf der Spritzgussoberfläche aufgebracht.
Das ist nicht nur unrealistisch, sondern macht alle nachfolgenden Arbeitsschritte
beim Aufbau des Modells ( Schleifen, Washing, etz. ) zunichte.
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Will man diesen Kit ein naturgetreues Aussehen verleihen, kommt man nicht umhin,
die komplette Oberfläche zu überarbeiten. Vorher jedoch sollte man sämtliche Arbeiten im Cockpitinnern erledigen, da man nach
dem Zusammenfügen der Rumpfhälften nur noch sehr schlecht an besagte Stellen
herankommt.
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Das Cockpit erhielt hier noch Instrumentenpaneele, die entlang der Seiten laufen.
Dann wurde der Pilot fertig bemalt und noch vor dem Verkleben der Rumpfhälften
hineingesetzt. ( So toll die Seitenpaneele jetzt aussehen - der Pilot kann nun nicht mehr
herausgenommen werden, ohne das man Gefahr läuft, ihm den Arm zu brechen; )
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Nachdem die Rumpfhälften verklebt worden sind, kann man sich voll und ganz dem
Überarbeiten der Oberfläche widmen. Zunächst wurden Teile des Rumpfes mit 0,3mm starkem Polystyrol verkleidet und
nachdetailliert.
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Die unansehnlichen Nahtstellen der verklebten Rumpfhälften, welche man auch mit viel
Schleifen und Spachteln nie zu 100% hinbekommt, wurden dabei so verblendet, daß sie
nicht von der Linienführung abwichen.
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Sämtliche Blechstöße am Modell wurden dabei verschliffen und neu graviert -
ein Aufwand, dem man mit der nötigen Geduld begegnen sollte, was spätestens beim
Washing reichlich belohnt wird.
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Modellbauer, die sich bislang scheuten, ihrem Modell derart zu Leibe zu rücken,
sollten deshalb nicht gleich resignieren: Mit dem richtigen Werkzeug lassen sich hier sehr gute Ergebnisse erzielen!
Fräßaufsätze für Feinbohrmaschinen in V-Form eignen sich recht gut, man sollte jedoch
vorher an einem Stück Plastik üben. Bei geraden Linien ist es dienlich, das Werkzeug entlang einer ( zurechtgeschnittenen )
biegsamen Kunststoffschiene von ca. 0,5-0,8mm Stärke zu führen.
Bogen oder Kreisgravuren sind auch kein Problem - man schneidet sich einfach eine
Schablone aus dem gleichen Material.
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Notfalls kann die Schablone mit einem Klebstreifen fixiert werden, um die Gefahr des
Verrutschens zu unterbinden. Es empfiehlt sich ein mehrmaliges Nachziehen dem Ausüben von zuviel Druck vorzuziehen,
da es sonst leicht passieren kann, daß man "abrutscht" und von der gewünschten Linie
abkommt.
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Nach dem Verkleben von Plastiksheet sowie dem Gravieren ist ein erneutes Schleifen
erforderlich, wobei alle scharfen Kanten leicht gebrochen werden sollten.
Bei den Triebwerken entschloss ich mich dazu, die Klarsichtteile wegzulassen und
stattdessen die Nachbrenner von innen zu verblenden, wobei drei Räder von einem
1:35 Tamiya Challenger benutzt wurden.
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Der Frontscoop erhielt ein ähnliches Teil in seinem Innern, welches zugleich das
unansehnliche Loch verdeckt. Die Bremsventile hinter den Ansaugstutzen bekamen ordentliche Öffnungen in Form von
Optionparts aus dem Hause Kotubukia verpasst. Schließlich sieht man auch bei den
meisten Vipermodellen die schwarzen Schlieren auf den Triebwerkskörpern, die genau
von jenen Ventilen herrühren. Zudem wirken die Stutzen nun nicht mehr wie abgeschnitten
und aufgesteckt.
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Am Steuerbordtriebwerk ließ ich mich zu einer weiteren Schandtat hinreißen:
Weil man die Wartungsklappen der drei Triebwerke immer nur schön verschlossen sieht,
riß ich diese Eine einfach weg, nur um zu sehen, wie's darunter aussieht...
( Es war mir schon immer ein Greuel, Modelkits wie fabrikneu erscheinen zu lassen -
nur allzusehr leidet darunter der Eindruck von Authentizität. )
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An den Booster Endstücken wurde mittels einem feinen Laubsägeblatt Risse geschnitten,
was den Eindruck von ausgeglühtem Metall verstärkt. Die Kanzel wurde mittels Feinsäge vom rückwertigen Teil getrennt, damit diese auch
in geöffneten Zustand gezeigt werden kann. Beide Turbolaser Kanonen erhielten noch einen Mündungsaufsatz
(Kotubukia ).
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Mit dem Verkleben folgender Komponenten sollte man unbedingt bis nach dem Lackieren
warten, um so unnötige Erschwernisse zu vermeiden:
Rumpf, Ansaugstutzen, Antriebsteil, Rückenflosse, Kanonen, Canopy
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Grundierung/Lackierung der Rumpfteile sowie der Flügel erfolgte nach gründlicher
Reinigung der Kunststoffteile mit Hellgrau. Die Markierstreifen wurden mit Maskierfilm abgeklebt und mittels Airbrush in mehreren,
hauchdünnen Schichten lackiert; Lackschäden mittels Flüssigmaske simuliert.
Verwendeter Ton: Rotorange mit einem Tropfen Blau, um die Intensität zu mildern.
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Ein abschließendes Washing mit Anthrazit, nachziehen der Blechstöße mit einem feinen
Pinsel.
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Folgende Teile wurden mit Anthrazit-Dunkelgrau grundiert:
Booster, Triebwerkszuleitungen, Innenseite Ansaugstutzen, Wartungsschächte + Scoop,
Cockpit und Kanonen.
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Booster, Triebwerkszuleitungen und Wartungsschächte erhielten ein Washing in Rostbraun,
anschließende Highlights mit Chrom, Kupfer und Drybrushing mit Mittelgrau.
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Die Scheiben der Kanzel wurden mit zurechtgeschnittener Maskierfolie abgeklebt und der
Rahmen per Airbrush lackiert, wobei eine Grundierung mit Anthrazit und eine Deckschicht
mit Hellgrau erfolgte, um das Durchscheinen von Licht zu vermeiden.
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Fazit: Mit etwas Mühe und Geduld kann auch der Viper Bausatz von Monogram in ein kleines
Schmuckstück verwandelt werden.
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