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1:24 Dorvack PAM-74 „Tinkle Bell“ Powered Armor (aus Aoshima Nr. 041925)

Hersteller: Aoshima Nr. 041925

Maßstab: 1:24

Modellbauer: Thomas K.

Text und Fotos © 2019 Dizzyfugu www.flickr.com/dizzyfugu 

Massstab: 1:24

Teile: Ca. 85 Einzelteile an 4 einfarbigen Spritzlingen fürs Grundmodell, plus ein Extra-Spritzling für die Handfeuerwaffe sowie ein Satz Vinyl-Polycaps für die Gelenke.

Anleitung: Gut bebildert, leicht verständlich, aber es fehlen Angaben zur Decal-Platzierung. Farbangaben entsprechen Gunze Aqueous Color Farbsystem.

Decals: Ein erstaunlich umfangreicher, gut gedruckter Bogen Wassergleit-Decals.
Gussqualität: 9. Es gibt ein paar Sinklöcher und Grate, aber für ein 80er-Bausatz erstaunlich sauber.

Details: 6

Genauigkeit: 9, wenn man die Zeichentrick-Vorbilder heranzieht.

Preis: ab EUR 13,- für alte Originale bis zu EUR 60,- für die Neuauflage (s.u.), plus Porto.

Gesamteindruck: 7

Bausatz, Konzept und Montage:

Die japanische TV-Animationsserie "(Special Armored Battalion) Dorvack" aus den frühen 80ern ist sicherlich nur Insidern bekannt – sie stammt aus der Frühzeit des „Real Robot“ Zeitalters wie etwa „Gundam“, „Macross“ oder auch „Fang of the Sun (Dougram)“. Im Kern vereinte diese Serien nicht nur die Präsenz merchandising-tauglicher Zeichentrick-Roboter, sondern auch ein gewisser militärischer Realismus, was z. B. Story-Plots und Action bzw. die Darstellung betraf. 
„Dorvack“ war der Versuch, mit dieser Popularität mitzuschwimmen, und im Kern dreht sich die Serie um eine Invasion der Erde durch Außerirdische, die mit technischem Gerät zurückgeworfen werden. Dazu gehören auch die sog. „PAs“, „Powered Armors“, die in der Optik sehr an Tiefsee-Tauchanzüge erinnern und das Gros der irdischen Bodenkräfte darstellen. Designt wurden die Dorvack-Mecha von Katsumi Itabashi and Nobuyoshi Habara. Und wer sich an Kow Yokoyamas Ma.K./ZbV3000/Maschinenkrieger-Universum erinnert fühlt: die Dorvack-PAs sind tatsächlich älter und haben ihn und auch andere (s.u.) tatsächlich stark inspiriert. ;-) 
Natürlich gab es auch Merchandising zur Serie. Neben den größeren Fahrzeugen der Hauptfiguren der Serie (je ein verwandelbarer Buggy, Helikopter und Panzer) bot  Gunze Sangyo auch eine breite Palette an IP-Modellen verschiedener, ziemlich bunter Powered Armors an. Diese Modelle sind 2007/8 vom Hersteller Aoshima neu aufgelegt worden, allerdings in Doppel-Packs – i.d.R. gab es von einem Basismodell zwei Varianten, die nun in einer Box vereint waren. Dazu gab es außerdem noch eine Modell-Serie namens "Hyper-Dorvacks", inspiriert von einer Foto- und Skizzenserie von Makoto Kobayashi (einem weiteren Ma.K.-Schöpfer), die zahlreiche umgebaute PAs umfasste. Diese Bausätze kamen dann mit umfangreichen Zusatzteilen oder sogar einem kleinen Gleiter - und auch diese obskurerern Modelle wurden von Aoshima neu aufgelegt.
Das hier gezeigte Modell stammt aus solch einer neu aufgelegten Doppel-Kombo, und da ein „authentischer“ PAM-74 mit seiner Raketenbewaffnung noch im meiner Sammlung fehlte, wurde der Bausatz quasi out-of-the-box gebaut.
Die Dorvack-PAs sind, dessen muss man sich bewusst sein, relativ simple Angelegenheiten, denn die Formen stammen von ca. 1983. Die Bausätze hatten aber schon Features wie Poly-Caps aus Vinyl und auch Kugelgelenke, für damalige Verhältnisse richtig modern. Auch in puncto Detaillierung darf man nicht zu viel erwarten – aber die Modelle kommen sehr nah/gut an die Vorbilder der Zeichentrickserie heran, wirken sehr stimmig, und letztlich gibt es bei den runden, glatten Flächen auch nicht viel zu detaillieren.
Leider ist die Passgenauigkeit nicht so dolle. Dies heißt nicht, dass nichts zusammen passen würde, aber man kommt um ordentliches Schleifen und Spachteln nicht herum. Durch den damals typischen "Schale auf Schale"-Aufbau des Modells muss man immer wieder einzelne Bauabschnitte bearbeiten und z. T. auch vor der Montage bemalen, weil dann wieder neue Teile dazu und als Schichten drüber kommen, so dass viele Stellen an den Arm- und Beingelenken unzugänglich machen. Allerdings lassen sich Arme, Beine und Rumpf seperat fertigstellen, um dann schließlich eine Action-Figur zusammenzustecken. Die Gelenke funktionieren, dank der Vinyl-Einsätze, sehr gut, auch wenn die Beweglichkeit insgesamt etwas eingeschränkt ist.
   
Bemalung und Markierungen:

Der PAM-74 erhielt seine authentische Lackierung in einem einheitlichen olivgrünen Farbton mit hellgrauen Oberarmen und Beinen sowie einer gelben Helm-Luke - für die Dorvack-Modell-PAs ist dies ein ziemlich gedämpfter Look. Andere PA-Modelle kommen z. B. in rot, blau oder sogar lila daher, während die Original-PAs in der Serie selbst i.d.R. eher unauffällig (uni olivgrün) sind! 
Der grüne Ton ist Tamiyas "Khaki Drab" (XF 51), was ggü. dem Vorbild zwar etwas hell ist, aber ich wollte einen guten Kontrast vor allem zum Schwarz am Rumpf. Der Helm wurde mit Humbrol 69 (Gloss Yellow) bemalt, die grauen Teile an Beinen und Armen wurden mit 36414 (Flint Grey, Modelmaster 2037). 
Nach dem Grundanstrich kam ein Washing mit einem stark verdünnten Mix aus schwarzer Zeichentusche und etwas rotbrauner Acrylfarbe drüber, um Kanten und Vertiefungen zu betonen. Dann kamen die beiliegenden Wassergleit-Aufkleber drauf – der Originalbogen ist erstaunlich umfangreich und umfasst nicht nur die taktischen Markierungen, sondern auch zahlreiche kleinere Beschriftungen sowie (gut lesbare, englischsprachige) Warnhinweise. Die Aufkleber lassen sich sehr gut verarbeiten, die Bauanleitung gibt auch gute Hinweise, wo was platziert werden muss.

Das Visier ist ein Stück farbig bedruckter PET-Spiegelfolie (gibt es im Bastelgeschäft), die mit Weißleim fixiert wurde. Kleiner Aufwand, es wertet das Modell allerdings deutlich auf. 
Anschließend wurde das Modell durch Trockenbemalung verwittert und Kanten betont - der PAM-74 sollte durchaus "gebraucht" aussehen, was, wie ich finde, gerade bei den poppigen Farben der Dorvack-Modelle, ganz gut aussieht. Danach wurden die Teile mit Acryl-Mattlack (Italeri) versiegelt und als letzter Schritt Staub und Schmutz mit einem Mix aus Künstler-Mineralpigmenten (Künstlerbedarf, gemahlene Künstlerkreiden funktionieren auch) mit einem großen, trockenen Pinsel „aufgetupft“. An den Füßen wurde derselbe Mix, angerührt mit Acryl-Mattlack, als rel. haltbare und farblich passende Schlammkruste ergänzt.
Fazit:
Ein schneller Bau, gerade der PAM-74-Basuatz stellt den Bastler vor relativ wenige Herausforderungen. Obwohl die Dorvack-PAs im Allgemeinen nur wenig Details zu haben scheinen und etwas spielzeughaft aussehen, ist ihre Detaillierung für meine Begriffe völlig O.K., insbesondere bei dem großen Maßstab. Aufgrund der glatten Oberflächen vermisst man auch nichts, zumal ich die PAs vom Design sehr zeitlos und stimmig finde - die schnörkellose, sehr zweckmäßige Optik wirkt auch heute noch, nach 35(!) Jahren, plausibel und nicht unmodern. Insgesamt ist das Modell eine sehr gute Wiedergabe des Vorbildes, und auch durchaus für Mecha-Anfänger zu empfehlen. Allerdings ist es nicht einfach, an die Bausätze heranzukommen – hier und da tauchen welche in japanischen Online-Shops auf, oder es werden Modelle über typische Internet-Handelsplattformen angeboten. Teilweise werden aber geradezu alberne Preise aufgerufen, und Porto und Zoll können den Bruttopreis weiter in die Höhe treiben. Aber manchmal hat man auch Glück. ;-)
Weiterführende Quellen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Special_Armored_Battalion_Dorvack

https://www.animenewsnetwork.com/encyclopedia/anime.php?id=2114

https://www.youtube.com/watch?v=bhexzFaNfVs (Episode 1 komplett: Heidi meets Krieg der Sterne! Folge mit engl. Untertitel)

https://www.youtube.com/watch?v=x6EI30NDx5M
  (Einige PAs, inkl. PAM-74 in action)

http://www.zimmerit.moe/hyper-dorvack-document-makoto-kobayashi/

http://aswars.tripod.com/id92.html
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