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Umgebauter 1:100 Destroid Tomahawk MBR-04-Mk. III (Macross, Bandai-Kit)

Hersteller: Bandai 

Maßstab: 1:100

Modellbauer: Thomas K.

Text und Fotos © 2020 Dizzyfugu www.flickr.com/dizzyfugu 

Teile: Der Ex-Imai-Bausatz kommt mit 3 rotbraunen Polystyrol-Spritzlingen und  knapp 50 Einzelteilen.

Anleitung: Ein kompakter, farbig gedruckter Vierseiter im A5-Format mit gut bebilderter Bauanleitung Skizzen) sowie guter Übersicht zu Bemalung und Decals (anhand eines fertigen Modells). Zwar alles komplett auf Japanisch, aber gut verständlich.

Decals: Ein kleiner Bogen Wassergleit-Decals mit fast allen wichtigen Markierungen (siehe Bemalung), die auch sehr gut zu verarbeiten sind.

Gussqualität: 7. Die Form ist von 1982, ein Mecha-Bausatz der ersten Generation. Alle Teile sind vollständig gespritzt und ohne Fischhäute, das Material ist aber etwas spröde. Details: 6 – an sich eine simple Angelegenheit, für den kleinen Maßstab aber völlig ausreichend; bis auf Kleinigkeiten ist alles Wesentliche vorhanden.

Genauigkeit: 6. Der Bausatz geht gut zusammen, es gibt aber überall leichten Versatz. Ums Spachteln kommt man deshalb nicht herum, wenn’s gut aussehen soll. Außerdem gibt es keine Vinyl-Caps, sondern nur "Plastik-auf-Plastik"-Gelenke der ersten Stunde.

Preis: Ggw. ab 20 Euro plus Porto, je nach Bezugsquelle; die alten Imai/Arii Macross-Bausätze werden von Bandai seit Jahren regelmäßig neu aufgelegt, insofern kommt man an diesen Bausatz recht einfach übers Internet heran.

(Link zu Ebay weiter unten.)

Gesamteindruck: 7, wobei man einiges noch herausholen kann.

Bausatz, Konzept und Montage:

Nach langer Zeit habe ich mich wieder einmal einem Macross-Mecha-Kit gewidmet – meine Einstiegsdroge in den späten Achtzigern in das Genre! Allerdings wurde dieses Modell, ein 2012er-Bandai-Re-Issue des Imai-Kits von 1982, nicht OOB gebaut, sondern verändert – einmal konzeptionell, um eine frühere Version des Destroid Tomahawks darzustellen, die in offizieller Quellenliteratur erwähnt wird, und es wurden auch einige Verbesserungen gemacht, denn dieser alte Bausatz an sich hat ein paar Problemzonen.

Die Idee hinter diesem modifizierten Tomahawk war, dass ich mich schon immer über die "Kanonenarme" des Mk. VI, den man auch in der TV-Serie öfters sieht, gewundert habe. Wie hätte eine frühere Version, mit kompletten Armen und Händen, ausgesehen? So etwas muss es im Macross-Universum gegeben haben, aber ich kenne - trotz intensiver Suche und rd. 35 Jahren Erfahrungen mit der Materie, keine Bilder davon.
Insofern fällt dieser Umbau unter die Kategorie „fiktiv“.

Der Anstoß zum Umbau: als ich kürzlich meine Macross-Spenderteile-Bank durchsuchte, stieß ich auf zwei über gebliebene Unterarme aus früheren VF-1-Umbauten und testete sie an einem Tomahawk Mk. VI-Modell: Sie schienen in Größe und Volumen zu funktionieren! Warum also kein Transplantations-Experiment? Eine anschließende weitere Ersatzteile-Safari ergab außerdem zwei vollständige Hände/Fäuste aus einem VF-1 Gerwalk Arii-Kit (diese sind völlig überdimensioniert, passen hier aber sehr gut) sowie Unterarme/Ellbogenabschnitte, so dass eine Montage der Walküren-Teile auf die Armstümpfe des Tomahawks, die später sogar eine Längsachsenbeweglichkeit ermöglichen würden, klappen würde. Und mit einigen zusätzlichen Vinyl-Gelenksringen aus dem Fundus konnte das Umbau-Experiment beginnen.

Nachdem ich bereits einige der alten Imai/Arii/Bandai Destroid-Kits gebaut habe und die Modelle gut kenne, habe ich einige Änderungen jenseits der eigentlichen Armtransplantation vorgenommen. Es gibt durchaus Raum für Verbesserungen, obwohl der Bausatz als solcher für sein Alter und den kleinen Maßstab angemessen und gut ist. Allerdings muss man an fast an allen Teile-Stößen mit Spachtel- und Schleifarbeiten rechnen, und die Vintage-Konstruktion des Modells nach dem „Matroschka“-Prinzip (zuerst ein Element aus zwei Hälften bauen, dieses zwischen zwei weitere Hälften einkleben, usw.) macht den Montage- und auch Bemalprozess nicht einfach.
Eine wichtige Verbesserungsmaßnahme, die für alles 1:100-Destroid-Modelle mit diesem "Chassis" gilt, ist ein vollständig neues Hüftgelenk. OOB gibt es nur zwei starre Stifte, die Haltung des Tomahawks ist damit ziemlich steif, mit geraden Beinen und Füßen. Der Tomahawk kann damit eigentlich nur aufrecht stehend oder seltsam voran schreiten, es ist schwierig, eine „lebendige“, bewegte Haltung zu schaffen. Darüber hinaus können die Stifte, die die Beine halten, leicht abbrechen, zumal das Tomahawk-Kit noch ohne Vinylkappen für seine Gelenke daherkommt. Stattdessen sitzt Plastik auf Plastik, alles sehr eng und schadensanfällig.
 

Meine Lösung hierfür ist ein eigenes "Implantat", ein neuer „Hüftknochen“ aus kunststoffbeschichtetem Stahldraht, der in sich recht steif ist, aber in zwei Dimensionen gebogen werden kann, was eine gewisse Flexibilität erlaubt. Der Draht wurde W-förmig gebogen, um ihn in der Hüfte mit Hilfe einiger Spritzling-Teile zu fixieren.

Die Oberschenkel mussten entsprechend modifiziert werden, da der Draht viel dünner als die Original-Stiften ist. Als praktischer Trick konnte ich die Aufnahmelöcher in den Oberschenkeln einfach mit kleinen Vinylringen (aus anderen Macross-Kits, etwa den VF-1 Battroids) füllen: ihr Außen- UND Innendurchmesser passt perfekt zur neuen Anordnung mit dem Draht.

Mit diesem Kniff konnte eine viel dynamischere und "natürlichere" Beinhaltung erreicht werden, auch dank der großen Füße des Tomahawks, die einen stabilen Stand auch auf nur einem belasteten Bein erlauben. Diese Tuning-Maßnahme verbessert das Modell m.E. bereits erheblich.Eine weitere Änderung betrifft die Bewaffnung des Tomahawks, die OOB ja ziemlich beeindruckend ist. Da meine fiktive frühe Mk. III-Version ihre Hauptwaffen an den Unterarmen verlor, beschloss ich dem Tomahawk mindestens eine andere große Schusswaffe auf der Schulter zu spendieren.

Diese stammt von einem Dorvack 1:24 PA-36K "Berlon" -Kit, die an eine gescratchte Halterung auf der rechten Schulter (sie kann sogar auf und ab bewegt werden) angepasst wurde. Um Platz für die neue Doppelkanone zu schaffen, wurde der OOB-Sexfach-Raketenwerfer nach links verschoben, was die Modifikation seines Halters erforderlich machte.Wie bereits erwähnt, sind die Unterarme Spenderteile aus dem Arii VF-1 Gerwalk-Kit, aber es gibt auch weniger offensichtliche Änderungen an den Armen: Während die Schulterhalterungen und die Oberarme aus dem Tomahawk-Kit entnommen wurden, habe ich ihr Befestigungssystem modifiziert, denn analog zur Hüfte ist die OOB-Lösung nicht überzeugend. 

Anstelle der Matroschka-Lösung "Arme zwischen die Rumpfhälften kleben und beten, dass sie sich später bewegen lassen" habe ich die Arme so modifiziert, dass sie unabhängig voneinander und lose in ihre jeweiligen Rumpföffnungen gesteckt werden können. Dies hat den Vorteil, dass sie tatsächlich beweglich bleiben und getrennt vom Rest des Modells gebaut und lackiert werden können. 

Um die Arme an Ort und Stelle zu stabilisieren und zu verhindern, dass sie zu leicht herausfallen, habe ich im Innern eine verschachtelte Anordnung aus Styrolrohr-Achsen zwischen ihnen montiert. Sehr einfach und effektiv, und es funktioniert gut.Die VF-1-Gerwalk-Unterarme wurden ohne große Veränderungen übernommen. Bei der Testmontage am Rohbau des Tomahawks stellte ich fest, dass der klobige Destroid gut noch mehr Muskeln an seinen neuen Unterarmen vertragen konnte, daher fügte ihnen noch ein Paar FAST-Packs aus einem Super Valkyrie-Kit hinzu (ebenfalls in der Ersatzteilbox aufgespürt…). 

Diese passen nahezu nahtlos und tragen am Tomahawk keine AAMs wie bei der VF-1, sondern (noch mehr) Rohrwaffen gegen Weich- und Luftziele. Ich entschied mich für eine mittlere, einläufige Maschinenkanone im linken Arm (aus Draht und Spritzling-Teilen improvisiert) sowie eine Gatling-Kanone (aus Spritzen-Kanülen gescratcht, fummelige Angelegenheit) im rechten Arm-Zusatzbehälter.

Um dem Modell mehr Details und Tiefe zu verleihen, habe ich überall viele kleine Styrol-Teile hinzugefügt, Profilstücke und Stanzteile. Dies ist eigentlich nur an den Vorderseiten der Unterschenkel für eine authentische Verbesserung wirklich erforderlich, aber all diese anderen kleinen Teile unterstreichen die Robustheit des Mechas und bieten visuelle Details für den späteren Trockenmalprozess.

 

 

Als weitere kleine Verbessrung wurden die Maschinengewehre über dem Cockpit durch hohle Stahlnadeln (Kanülen) ersetzt. Da diese dünner als die OOB-Läufe sind, füllte ich die Lücken mit Papiertaschentuch, das mit verdünntem Weißleim getränkt wurden. Zuletzt wurden flexible Kabel (Gummilitze) an der Schulterkanone und an den Beinen / Hüftgelenken ergänzt.

 
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Den Tomahawk bekommt man ganz gut über Amazon, Ebay.de , und auch bei www.HLJ.com (wenn auch gerade ausverkauft - da gab es das Ding kürzlich wohl für unter EUR 10,-!!!). - Einfach mal suchen... ;-)

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