Lange Jahre lang reifte der Bauplan eines Stardestroyers in meinen Gehirnwindungen...
Immer wieder hatte ich dieses nahezu "waghalsige" Bauvorhaben verworfen, war doch der
Aufwand für ein Modell in angemessenem Maßstab immens... und die Vorlagen in Form von
Bildern der Studiomodelle nicht vorhanden.
( Einzige Vorlagen waren die drei Bände "the Art of Star Wars", das Buch "Von Star Wars bis
Indiana Jones", ein SW-Technisches Handbuch, das 1/4000 Modell von AMT, ein 1/6000 Resin
Modell von ARGONAUTS und der Karton des AMT-Bausatzes... )
Dann jedoch, im Dezember letzten Jahres fand ich im Internet einige sehr interessante Sei-
ten ( Ketzer, Phoxim, Starwarsmodels, Starshipbuilder, etz. ), welche nicht nur dazu bei-
trugen, daß sich mein Bedarf an Referenzmaterial deckte, sondern meiner Motivation einen
gehörigen Schub verpassten.
Zudem hatte ich in den letzten Jahren recht viel Erfahrung gesammelt, was den Bau von
Kunststoffmodellen, Dioramen und auch Scratchbuild-Modellen betraf.
Es war also soweit.
Von Anfang an stand für mich fest, das der Stardestroyer im Maßstab 1/1000 gebaut werden
sollte, was in etwa einer Rumpflänge von 160 cm entsprach.
Stellte sich also nur noch die Frage nach dem Material.
Den ursprünglichen Plan, den gesamten Rumpf des Stardestroyers aus Glasfiber herzustellen,
verwarf ich bald, da dies ZU SEHR aufwendig sein würde ( Prä-Formen, Gipsabgüsse, etz. ).
Stattdessen wollte ich es auf die "alte" Methode durchführen: Aus Holz.
Oder vielmehr aus 3mm starken Hartfaserplatten, welche von Metallwinkeln gehalten und einem
stabilen Rahmen getragen wurden.
Die Aufbauten würden aus dem selben Material in Skelettbauweise entstehen, da das ganze
Modell natürlich eine Innenbeleuchtung erhalten sollte.
Der nächste Schritt würde darin bestehen, das gesamte Modell mit Polystyrolplatten zu über-
ziehen ( teilweise in mehreren Schichten ).
Danach erfolgt die Feindetailierung mittels Kitbashing.
Abschließend ein Grundanstrich in Grau, Washing mit braun-grau, Drybrushing mit Hellgrau und
weiß, aufmalen von Feindetails.
Das Material im einzelnen:
12 Winkeleisen, 3mm stark
Gewindeschrauben für Winkeleisen
ca. 40 Holzkeile
ca. 4,00m² Hartfaserplatten 3mm stark
ca. 15,00m Holzprofilleisten
mehrere Quadratmeter Polystyrolplatten, 1mm, schwarz
ca. 1,00m² Polystyrolplatten, 0,3mm, weiß
mehrere Meter Polystyrol-Profilleisten
Modellbausätze:
ca. 30 WW2 Schlachtschiffe 1/400 - 1/700
ca. 10 WW2 Flugzeugträger 1/700
ca. 40 WW2 Miniships 1/1200
ca. 30 Panzer 1/72
ca. 15 Panzer 1/35
+diverse andere Bausätze aus dem SF-Bereich.
Als Beleuchtung vorgesehen:
ca. 4 Neonlampen, 50cm
ca. 3 Neonlampen, 30cm
3 Halogenleuchten, mittel
4 Halogenleuchten, klein |
Wir schreiben das Jahr 1978 a.d.
Angespannt sitzen wir im Kinosessel und starren gebannt auf die Leihnwand, welche das ge-
samte Sichtfeld ausfüllt...
Ein glitzernder Sternenhimmel - Dann schwenkt die Kamera nach unten und wir blicken auf
die Krümmung eines Planeten... Ein lautes Donnern, begleitet vom gleisenden Laserblitzen,
welche die Leihnwand zu durchbohren scheinen, läßt die unmittelbare Umgebung erbeben.
Ein Raumschiff, schlingernd und taumelnd unter den Treffern schwerer Geschütze, fliegt vor
dem Betrachter her weg - Auf der Flucht vor einem schier unbezwingbaren Verfolger.
Und ehe man es sich versieht, schiebt sich die Spitze eines mächtigen, stählernen Keiles
ins Geschehen und wird größer... und größer... und größer...
Über und über mit dicken Platten gepanzert, dazwischen Aufbauten aus welchen unablässig die
Geschütze donnern, fliegt der gigantische Rumpf eines unglaublichen Sternenschiffes über
uns hinweg...
... und noch immer nicht ist das Heck zu sehen...
Immer breiter, immer dicker - während der Bug kaum mehr auszumachen ist- schiebt sich das
DING über den Betrachter hinweg. Zwischen den Aufbauten erkennt man jetzt tiefe Hangar-
buchten und -Schächte; eine Art Kuppel ist zu sehen... und dann, nach einer scheinbaren
Ewigkeit schließen wir für den Bruchteil einer Sekunde die Augen - geblendet vom mächtigen
Ionenfeuer der überdimensionalen Triebwerke.
"Große Galaxis!", dachte ich mir, "Dieses Ding muß kilometerlang sein!"
Ein viertel Jahrhundert später:
Wir schreiben das Jahr 2003, die Aliens sind immer noch nicht gelandet und auch das
Beamen wurde noch nicht erfunden...
Aber den ersten Anblick eines imperialen Sternenzerstörers habe ich bis heute nicht verges-
sen.
Das Imperium wurde besiegt, Palpatin und Lord Vader vernichtet und die Reste der Sturm-
truppen in alle ( galaktischen ) Winde verstreut... ...
Aber irgendwo am Rande der Galaxis, in einem unbedeutenden System, auf einer kleinen Welt
namens Erde, wird in einer versteckten Werft an einem geheimen Projekt gearbeitet:
Dem Bau eines Sternenzerstörers 1:1000 !
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